Entsetzen über neues Hunde-Show-Format bei VOX

Mit der Ankündigung, ab dem 23. Februar eine Doku-Soap mit dem Titel „Herrchentausch“ auszustrahlen, löst der Fernsehsender VOX Empörung und Unverständnis bei Tierschützern und Hundefreunden aus. Zahlreiche Tierschutzorganisationen wie auch die VIER PFOTEN, TASSO und auch der VDH sind entsetzt über das neue Format und weisen ausdrücklich darauf hin, dass Hunde sichere Verhältnisse brauchen und sich nicht als Spielball für Quoteninteressen eignen.

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Mit dem Titel „Herrchentausch“ erinnert die neue VOX Doku-Soap nicht nur zufällig an das bekannte Format „Frauentausch“: Wie in der RTL II-Serie tauschen darin statt der Mütter verschiedene Hundebesitzer ihr Zuhause. Für eine Woche übernehmen sie in einer fremden Familie die Rolle des „Rudelführers“. Dass ein Hund mit solch einer plötzlichen Konfrontation völlig überfordert ist, scheint den Produzenten dabei nicht zu interessieren – allein die Quote zählt. Wörtlich wirbt VOX mit der Aussage: „Das „Herrchentausch“ -Experiment verspricht: Hier prallen Hunde-Welten aufeinander.“

Wo ist hier der Gag? Was soll daran lustig oder interessant sein, wie ein Hund in einer anderen Familie funktioniert? Den Kindern in „Frauentausch“ kann man wenigstens erklären, dass Mami + Papi dafür ganz viel Geld bekommen, und dass sie ihren Kindern dann anschließend mindesten 35 Playstations für ihre Weiterbildung kaufen können. Aber was haben Hunde oder Familien davon, wenn sie „ausgetauscht“ werden?

Dass VOX mit einem derartigen Format Hunde vorführt, ist insofern erstaunlich, als sich der Sender beispielsweise mit „Hundkatzemaus“ ein breites Publikum und einen guten Namen unter Tierfreunden geschaffen hat. Auch namhafte Tierschutzorganisationen wie VIER PFOTEN schätzen die gute Zusammenarbeit mit der Redaktion und Moderator Frank Weber. „Daran wird sich auch nichts ändern“, betont Birgitt Thiesmann von VIER PFOTEN, „schließlich hat das eine mit dem anderen absolut nichts zu tun. Es ist nur bedauerlich, dass VOX sich für so ein Format hergibt.“

„Der Schutz der Tiere hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. TV-Sender sollten dem Rechnung tragen und die Würde und das Wohlbefinden von Tieren nicht der Jagd auf Einschaltquoten unterordnen“, kritisiert Philip McCreight, Leiter von TASSO e. V.

„Hundehalter tragen eine hohe Verantwortung für ihre Schützlinge mit deren Gefühlen sie nicht fahrlässig spielen sollten“, sagt VDH-Pressesprecher Udo Kopernik.

Aber für eine gute Quote ist den Produzenten mittlerweile alles recht: Ins aktuelle „Dschungelcamp“ sollte man auch lieber ein paar Psychiater schicken, anstatt sich allabendlich das Pritschenzicken-Elend anzutun, und wie Frau Saalfrank, die „Supernanny“ schwerst gestörte Familien vorführte, war auch nicht gerade das Highlight der Fernsehlandschaft der vergangenen Jahre.

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