Gute Bücher

Eigentlich wollte ich eine „Sommerbücher-Liste“ machen, aber daraus wurde aus Zeitgründen nichts. Trotzdem sind dies Bücher, die ich in den letzten Monaten gelesen habe und Ihnen ans Herz, oder auf den Nachttisch legen möchte – obwohl manche von ihnen nicht unbedingt geeignet sind, um kurz vor dem Einschlafen gelesen zu werden, weil man sich ein bisschen konzentrieren muss (nicht bei allen, versprochen!). Aber ich finde, man kann gar nicht genug lesen, ist nicht klug genug, und gerade im Bereich der Tierbücher gibt es so viele, so unglaublich interessante Themen. Mal sehen. Wenn Sie mögen, schreiben Sie mir doch bei Gelegenheit, wie Sie den ein- oder anderen Titel fanden.

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Bach-Blüten für meinen Hund
Wertvolle Helfer bei der Verhaltenstherapie

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von Alexandra Hoffmann
gebundene Ausgabe, 152 Seiten, Euro 19,95
Verlag Müller-Rüschlikon

Die „Bach-Blütentherapie“ wurde von dem englischen Arzt Dr. Edward Bach im 19. Jahrhundert entwickelt. Er wollte eine wirksame und ganzheitliche alternative Heilmethode anbieten, die den durch Überreizung gestörten Gefühlshaushalt ausgleicht. Die Bach-Blüten unterstützen die Selbstheilungskräfte und wirken ganzheitlich, ähnlich wie die Homöopathie, also auf Seele, Geist und Körper. Mit Bachblüten kann Mensch wie Tier schnell geholfen werden, „Disharmonien“ zu regulieren. Gerade bei Tieren haben sich mithilfe der Bachblüten-Therapie gute Erfolge erzielen lassen, weil sie ihre Therapien nicht durch (Vor-)Urteile und Erwartungen beeinflussen.
Die Verhaltenstherapeutin, Dozentin und Referentin für Tierpsychologie und Humanpsychotherapeutin Alexandra Hoffmann hat einen wirklich fabelhaften, übersichtlichen und leicht verständlichen Leitfaden für die Bachblütentherapie bei Hunden geschrieben. Vor allem bei der Behandlung schwieriger seelischer Zustände von Hunden – Angsthunde, übermäßig sensible Hunde, „Übermütter“, unsichere Hunde oder hochgradig gestresste Hunde – findet man mithilfe dieses Buchs die richtigen Bachblüten. Alexandra Hoffmann beschreibt alle 39 Bachblüten ausführlich und erklärt, wie man den Originaltext (für Menschen) von Dr. Bach auf Hunde übertragen kann, und wie man die richtigen Bach-Blüten für den jeweiligen Hund ermittelt. Tatsächlich leitet es dazu an, den Hund genauer zu beobachten – und worauf man achten muss. „Bach-Blüten für meinen Hund“ ist eine wirklich hervorragende Hilfe gerade beim Umgang mit Hunden aus 2. Hand, Hunden mit schwieriger oder unsicherer Vergangenheit und Hunden aus dem Tierschutz.

Handbuch für Hundetrainer

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von Celina del Amo und Viviane Theby (Hrsg.)
gebundene Ausgabe, 352 Seiten, Euro 49,90
Verlag Ulmer

Nicht nur im Zuge der §11-Prüfungen, der sich seit August 2014 alle Hundetrainer unterziehen müssen, ist dieses Buch ein hochinteressantes Kompendium für Hundetrainer, dass sich nicht nur gleichermaßen als Lehrbuch für Berufseinsteiger eignet, wie auch als Nachschlagwerk für Trainer mit langer Berufserfahrung – es ist auch ein echter Wissensschatz für jene Hundeleute, die sich wirklich für alle Bereiche des Hundewesens interessieren. Es ist ohne Zweifel das Standardwerk für Hundetrainer; denn im modernen Hundetraining sollte man alles verfügbare Wissen für sich und den Hund nutzen. Schon deshalb ist man sein Leben lang mit der eigenen Ausbildung und ständiger Weiterbildung beschäftigt, um den richtigen Weg zu finden, den Hund artgerecht, effektiv und ohne unterwüschet Nebenwirkungen auszubilden.
Von den verschiedenen Lerntheorien, Verhaltensbiologie des Hundes, Rasseeigenschaften, Genetik und Verhaltensentwicklung reicht das Spektrum bis hin zu Anatomie und Physiologie des Hundes und deren Einfluss auf das Hundeverhalten, Erkrankungen, Ernährung und Erste Hilfe und das wichtige, schwierige Thema „Hund & Recht (Rechtsgrundlagen, Gesetzestexte) – wie auch Trainer-spezifische Themen wie Kommunikation mit Kunden, Musterverträge, Trainings- und Kursgestaltungen für die verschiedenen Arten von Hunden wie auch ängstliche oder aggressive Tiere, Abwechslung im Training, hohe Erregungslagen etc., und sogar Marketing-Tipps.

Jacobs Weg
Von Südindien an den Elbstrand

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von Tom Diesbrock
134 Seiten, [amazon_link asins=’3732296644′ template=’PriceLink‘ store=’lumpi4-21′ marketplace=’DE‘ link_id=“]

Der Hamburger Psychologe Tom Diesbrock beschreibt in diesem sehr persönlichen Büchlein, wie er sich an einem indischen Strand unsterblich verliebte: In einen kleinen, weiß-roten Strandhund, den er Jacob nennt. Er überlegt kurz, ihn mit zurück nach Hamburg zu nehmen, verwirft die Idee aber – zu kompliziert, zu mühsam, noch rechtzeitig die erforderlichen Papiere und Impfungen zu bekommen… Erst, als Tom Diesbrock schon wieder zurück in Hamburg ist, merkt er, dass er ohne den komischen kleinen Hund nicht mehr sein möchte – und beschloss, ihn aus dem indischen Varkala an die Alster zu holen. Und damit begann im Januar 2013 eine echte Odyssee mit dem indischen Taxi, durch den deutschen wie den indischen Behördendschungel, wobei er nicht zuletzt das Unverständnis seiner Mitmenschen durchdringen musste: „Du bist nach ein paar Wochen zurück in Indien, um einen Strandhund zu holen? Wie bitte?“ Im Mai 2013 konnte Tom Diesbrock den kleinen, unglaublich freundlichen Jacob endlich nach Hamburg bringen. Es ist eine schöne Geschichte, fröhlich, sehr verliebt und schön. The things we do for love.

Macho oder Mimose?
So erkennen Sie die Persönlichkeit Ihres Hundes und schaffen eine innige Bindung

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von Immanuel Birmelin
gebundene Ausgabe, 240 Seiten, [amazon_link asins=’B00HVR08EI‘ template=’PriceLink‘ store=’lumpi4-21′ marketplace=’DE‘ link_id=“]

Dr. Immanuel Birmelin ist Verhaltensbiologe mit einem guten Sinn für Humor. Das ist ein Glück für dieses Buch, denn ein bißchen Interesse für Biologie und Genetik sollte man schon mitbringen, um es gerne zu lesen. Dann aber ist es ein ausgesprochen interessantes Buch, das erklärt, wie der Hund seine Welt und seine Menschen erlebt, wie eine Persönlichkeit entsteht, ob Charakter genetisch bedingt ist oder von der Umwelt geprägt, wie Intelligenz und Persönlichkeit zusammenhängen, die Macht der Gefühle und woran es liegen kann, wenn der Hund plötzlich nicht mehr der Alte ist. – Fachwissen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse erklärt in verständlicher, liebevoller Sprache und mithilfe vergnüglicher Anekdoten, dazwischen interessante kleine Tests („Versteht Sie Ihr Vierbeiner?“; „Persönlichkeitstest für Ihren Hund“) sorgt dafür, dass man am Ende dieses Buches tatsächlich um Einiges schlauer ist.

Das Handbuch der Hundezucht
mit großem homöopathischen Ratgeber

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von Inge Hansen
gebundene Ausgabe, 240 Seiten, [amazon_textlink asin=’3275015656′ text=’Euro 24,90′ template=’PriceLink‘ store=’lumpi4-21′ marketplace=’DE‘ link_id=“] Verlag Müller-Rüschlikon

Mit diesem „Handbuch der Hundezucht“ hat die Hovawart-Züchterin Inge Hansen vielleicht das beste existierende Buch über Hundezucht geschrieben und sollte von jedem gelesen werden, der sich für Hundezucht interessiert. Es ist ein hervorragender Leitfaden für Züchter, Deckrüdenbesitzer, Zuchtwarte und biologisch-interessierte Hundeliebhaber: Es vermittelt detaillierte Kenntnisse über grundlegende Aspekte des Züchtens wie Kriterien für die Zuchtauswahl, Paarungsplanung, Gesundheitsanforderungen an die Hunde und Zuchtverfahren. Die biologischen Abläufe bei der Hündin wie Läufigkeit, Trächtigkeit und Geburt von A – Z werden ebenso behandelt wie die verschiedenen Verfahren zur Bestimmung des Deckzeitpunktes; Hansen beschreibt, worauf es bei einem erfolgreichen Deckakt ankommt und erklärt, wie Deckschwierigkeiten vermieden oder überwunden werden können. Sie beschreibt Geburt und Probleme bei der Geburt genau, wie auch mögliche Erkrankungen der Hündin oder Welpen und deren Entwicklungsphasen. Auch das neue Impfschema, die Aufzucht die die Fütterung von Mutterhündin und Welpen mitsamt Fütterungsplan werden nicht ausgelassen. Unter den Gesundheitsthemen räumt Frau Hansen der Homöopathie einen breiten Raum ein und bietet in Text und Tabellen bei allen Fragen in sämtlichen Bereichen der Hundezucht weitgehende Hilfen an.

Inge Hansen ist Zuchtleiterin der Hovawart-Zuchtgemeinschaft Deutschland e.V. und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der Zucht, Aufzucht und Erziehung von Hunden, sie betreut Züchter und Deckrüdenbesitzer, referiert auf kynologischen Seminaren, ist Autorin kynologischer Fachartikel und Bücher, schult Zuchtwarte und nimmt deren Prüfungen ab.
Das einzig Negative an diesem Buch ist das Layout, das aus einer anderen Zeit stammt – ungefähr den 70er Jahren -, und modernen Lesern kaum zuzumuten ist, mit Bildunterschriften (weiß auf Senf!), für die man eine Lupe braucht, und zusammengewürfelten Fotos, die offensichtlich aus der Fotokiste eines Laien stammen. Ein Buch dieser Qualität hätte Fotomaterial von einem guten Fotografen verdient – die Ausstattung ist bei einem Ratgeber von nicht geringerer Bedeutung als der Inhalt selbst.

Der ballspielende Hund
von Agatha Christie

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Taschenbuch, 208 Seiten, [amazon_textlink asin=’3455650546′ text=’Euro 7,95′ template=’PriceLink‘ store=’lumpi4-21′ marketplace=’DE‘ link_id=“] Fischer TB-Verlag

Mal abgesehen davon, dass in Zeiten der unglaublich blutrünstigen nordischen Krimis, psychologisch völlig verkorksten Polizisten und dem Übermaß an Migrantenproblemen in modernen Kriminalgeschichten dagegen die wohlerzogenen Menschen und deren Zurückhaltung in Agatha Christies Krimis eine echte Erholung darstellen, sind sie auch großartige, sehr humorvolle Studien ihrer Zeit. In den Romanen von Agatha Christie, die in ländlichen Gebieten spielen, tauchen immer wieder so pointiert beschrieben Hunde auf, dass ich sicher bin, dass sie Hunde nicht nur sehr mochte, sondern auch Einiges von ihnen verstand.
In „Der ballspielende Hund“ fällt Emily Arundell über den herumliegenden Ball ihres Foxterriers. Die wohlhabende ältere Dame ist misstrauisch und befürchtet, dass jemand in ihrer Familie aus finanziellem Interesse versucht, sie umzubringen – wie sie aus dem Krankenbett an Hercule Poirot schreibt. Als der Brief diesen erreicht, ist sie bereits tot.
Natürlich klärt Poirot mithilfe seiner „kleinen grauen Zellen“ den Fall wunderbar auf – noch viel schöner sind aber die Schilderungen des Terriers, dessen Gedanken auch noch geschildert werden: Wirklich hinreißend komisch, wie jeder, der je mit einem Terrier zu tun hatte, sofort erkennen wird. Gutes Geschenk also auch für frischgebackene Jack Russell – oder eben Foxterrierbesitzer.Merken

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