Heiraten in München

Ich war’s nicht – meine Geschwister und ich haben eigentlich ein einigermaßen gestörtes Verhältnis zum Thema Ehe, dass es an ein wahres Wunder grenzt, dass mein jüngster Bruder sich nun im Alter von 43 dann doch getraut hat… Todesmutig :). Beim Eintreten auf Standesamt wurde „Highway to Hell“ gespielt, anschließend „That’s Amors“ von Dean Martin… In der Rede des besten Freundes meines Bruders meinte der, gewöhnlich würde man als jüngster Bruder ja abwarten, bis die älteren Geschwister geheiratet hätten – aber da könne er wohl lange warten. 🙂
Immerhin führte der Anlas dazu, dass ich mit stark reduzierter Hundetruppe (nur Pixel und Nano) in München bin – so können die beiden Youngsters lernen, sich mal nicht dauernd auf den starken Fritz und die total entspannte Gretel zu verlassen, und ich kann ein paar Großstadt-Dinge mit den beiden Pubertieren üben.
Grundsätzlich fanden sie die Hochzeit eher langweilig. IMG_2320
Früher einmal habe ich meine braune Pudelhündin Ida zum Blumenhund „entliehen“ ( http://www.lumpi4.de/ida-hochzeits-crasherin-6684198/ ), aber damals war ich auch experimentierfreudiger.
Gretel, Harry und Fritz habe ich also bei einer Freundin untergebracht, wo sie es aber offensichtlich sehr nett haben –
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Harry und Fritz beim Tennis - so, wie die beiden gucken, muss das Spiel miserabel sein

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Mittleres Kind, großer Hund

– . Schon wegen meiner hundebesessenen achtjährigen Nichte (einmal verkündete mein Bruder vor Weihnachten der damals Sechsjährigen, er wolle einmal ohne die gesamte Familie und nur mit seiner Familie feiern. Seine Tochter erklärte ihm streng: „Weihnachten ohne Hunde? Da mach‘ ich nicht mit!“)
konnte ich hier nicht gut ohne Hunde auftauchen – wobei ich ganz leise anmerken muss: Auch mal ganz schön, nicht immer mit einer ganzen Zirkustruppe zu verreisen… Nach der Trauung wünschte Celia sich, dass Pixel bei ihr übernachten sollte, also habe ich heute sogar nur Nano. Was für ein Gefühl! Man kann sogar Einkaufstüten tragen, wenn man nur eine Leine in der Hand hat! Allerdings werde ich nun nicht nur alle zehn Meter angesprochen, sondern sozusagen auf Schritt und Tritt, weil Nano allein eine ungeheure Wirkung zu haben scheint (und ich mit nur einem Hund am Band viel ansprechbarer Großstadt (wenn man München als solche bezeichnen will) erschüttert ihn nicht, und das Gute ist: Er lernt für ein paar Stunden, sich nicht auf die anderen zu verlassen, sondern ausschließlich auf mich.

Wie schnell Hunde sich an Luxus gewöhnen: Egal, wo das Sofa steht - Hauptsache, es mit Samt bezogen, damit Monsieur sich besser in Szene setzen kann

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Außerdem treffen wir natürlich auf Schritt und Tritt fremde Hunde, was eine echte Lernaufgabe für ihn ist – ein bißchen nervös machen ihn fremde Rassen immer noch, und manchmal „überspielt“ er das durch fürchterliches Gebrüll und Auf- und Abrennen mit Karacho. Hier im Park sind allerdings so viele Hunde, dass das mit dem Gebell einfach zu anstrengend wäre.
Ansonsten geht er mit einer Lässigkeit an rasselnden Straßenbahnen, Picknicks im Park und Skaten vorbei, als habe er das sein Leben lang nicht anders gemacht. Ein erstaunlicher Hund, wirklich. Vorhin fiel er allerdings mit Karacho ins Wasser – weil der den Blätterteppich für ein Stück Wiese gehalten hatte bei dem Versuch der Kontaktaufnahme mit einem Entenpaar. Und ganz Windhund ist er fest davon überzeugt, dass Wasser einen umbringen kann – von oben ebenso sehr wie an den Füßen.

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