Hunde im Bett – das Problem

Master of the bedroom-universe

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Ich finde, es ist ein Fehler, Hunde im Bett schlafen zu lassen. Wirklich. Aber nicht aus den Gründen, die Sie sich jetzt denken.

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Mir geht es nicht um Schmutz im Bett. Kleine Sandhaufen im Bett kann man sich auch als eine Art natürliches Peeling schön reden, und das Gefühl von Lärchennadeln und kleinen Birkenblättern zwischen den Kissen erinnert ein bisschen an Zeltlager früher, finden Sie nicht? Auch von der Theorie, Hunde könnten durch die Erlaubnis, im Bett schlafen zu dürfen, „dominant“ oder größenwahnsinnig werden, halte ich für Blödsinn. Ich habe jedenfalls noch keinen Hund getroffen, der glaubte, das Schlafen im Bett würde ihm die Tür zur Weltherrschaft öffnen.

Hunde lieben das menschliche Bett vor allem deshalb, weil es so unglaublich konzentriert nach ihrem persönlichen Menschen riecht. Ich bin mir sicher, dass das auch der Grund ist, warum Hunde am liebsten auf dem Kopfkissen liegen wollen (eventuell auch deshalb, weil sie komfortorientierte Opportunisten sind, aber das klingt irgendwie weniger nett). Alle jungen Hunde, die ich je hatte, haben während meiner Abwesenheiten immer wie durch Zauberhand den Weg auf mein Kopfkissen gefunden und dort tief zufrieden geschlafen, bis ich zurück kam. Nichts ist offenbar tröstlicher als eine Nase voll Nachthaaregeruch und eine Mütze voll Schlaf.

IMG_0831Hunde sind professionelle Schlafmützen. Die Art und Weise, wie sie sich unvermittelt per Nickerchen in den Tiefschlaf fallen lassen, verdient Bewunderung – diese Fähigkeit, sich einfach mal kurz zwischendurch komplett verabschieden zu können, während man als Mensch immer von Emails, Telefonen, Plänen, Sorgen, Pflichten und Unruhe wach gehalten wird. Darum haben Hunde wahrscheinlich auch nie Ringe unter den Augen. Schlafmangel kennen sie nicht. Für mich persönlich gibt es auch wenig Beruhigenderes, als schlafenden Hunden zuzuschauen.

Außer, man würde selber gerne schlafen und kann nicht, weil im Bett kein Platz mehr ist.
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Das ist nämlich mein Problem. Ich habe Rücken. Ich habe Nackenkrämpfe. Das liegt daran, dass ich ein bescheidener Schläfer bin und mich im Bett ganz klein mache, wenn man mich nur hartnäckig genug tritt. Wenn man es richtig macht, liege ich morgens hübsch zusammen gefaltet am Fußende, und die Hunde liegen sehr bequem breit ausgestreckt überall im Bett. Hunde, egal, wie zart und klein sie sind, werden im Bett zu riesigen Dinosauriern, die jeglichen Platz ganz für sich beanspruchen.
Mit meinem sehr dünnen (aber sehr muskulösen und dadurch starken) Windspiel Fritz das Bett zu teilen ist so ähnlich, wie mit einem vierjährigen Kind in einem Bett zu schlafen: Im Laufe der Nacht dreht er sich mehrfach um die eigene Achse, und wenn er einem nicht in den Bauch oder ins Gesicht tritt, stemmt er sich mit allen vier Pfoten gegen den jeweils vorhandenen menschlichen Rücken. Ich habe mehrfach versucht, Fritz auszulagern und in einem gemütlichen Hundebett neben meinem Bett schlafen zu lassen. Leider konnte sich Fritz abends nie daran erinnern, dass wir darüber ausführlich gesprochen hatten, und bestand darauf, weiter unter meinem Federbett zu schlafen, weil er friert. Schließlich kaufte ich ihm eine eigene Decke. Es wäre einfacher gewesen, ich hätte mir einfach ein neues Bett gekauft.
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Dafür haben meine Hunde keinerlei Rückenprobleme. Sie sind tiefenentspannt. Das liegt an meiner sehr breiten orthopädischen Matratze. Manchmal wache ich auf und stelle fest, dass mein Kopf nicht etwa schwer ist, weil ich einen Kater habe, sondern weil mein Welpe Pixel sich wie eine Art haariger Heiligenschein um meinen Kopf geringelt hat. Manchmal legt er sich auch nach Welpenart quer über mein Gesicht. Nackte Babybäuche mögen unwiderstehlich sein, aber bei einem kleinen Rüden ergeben sich Aspekte, die man sich vor der Anschaffung nicht klar macht.

Dazu kommen noch die unterschiedlichen Schlafgewohnheiten.
Mein Windspiel Harry hält es für seine Aufgabe, jeden Morgen den Beginn des Tages zu verkünden. Mit fortschreitender Vergreisung hätte ich durchaus nichts dagegen, mir nach durchschriebenen oder durchwachten Nächten den Luxus eines Frührentners zu gönnen und auch mal bis zehn zu schlafen. Nichts da. Mit der Präzision einer Atomuhr weckt Harry mich jeden Morgen um viertel nach sechs, um die gesamte Familie zum Frühstück zu scheuchen, seiner persönlichen Happy Hour.
Gretel schläft genau so lang, wie man es sich wünschen würde, allerdings möchte sie auch unter die Decke. Zuerst. Weil sie aber langes Fell hat, wird ihr nach kurzer zeit zu warm, weshalb sie erst dramatisch hechelt, dann die Position wechselt und mit großem Trara unter der Decke hervorkommt, um sich dann („Mir ist so heiß!“) ausgestreckt quer über meine Beine zu legen. Mein Physiotherapeut kann sich nicht erklären, woher die unspezifischen Schmerzen in meinem rechten Bein kommen, und ich bin zu feige, ihm auf die Sprünge zu helfen.

Oder einfach zu müde.

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14 Kommentare

  1. Mein Stafford Terrier hat sich als Welpe auch sehr breit gemacht (am besten quer im Bett). Jetzt mit 1,5 Jahren schläft er am Fußende im Bett und es gibt keinerlei Platzprobleme mehr. Er will auch nicht unter die Decke und würde bis 12 Uhr mittags schlafen, wenn ich ihn nicht wecke.

  2. Keiner meiner Hunde hat als Welpe im Bett gepennt. Hunde gehören nicht ins Bett, ich lieg ja auch nicht im Korb vom Hund drin!
    Ein Platzerl in der Nähe des Schlafzimmers reicht!

  3. Kerstin Lohse

    Ich habe beim Lesen immer wieder lachen müssen und mich selbst gesehen.
    Nur teile ich mein 1,40 Bett mit meinem Opi Spike – ein Westi und meiner 4 jährigen Enkeltochter !!!!

  4. Der Artikel ist wunderbar geschrieben und gibt alles wieder, was wir so erleben. Wir hatten einen Riesenspaß beim Lesen. Ich habe mir geschworen, dass unser Hund nie ins Bett kommt. Er hat uns vor die Wahl gestellt: Entweder ich darf mit ins Bett oder ihr steht um 6 Uhr auf. Wir haben uns fürs Ausschlafen entschieden.
    Zu sehen wie er genüsslich sein Kinn ins Kissen versenkt und einen unschuldig anguckt, entschädigt für manches.

    Vielleicht gehört der Hund nicht ins Bett, aber er sieht sich als Teil des Rudels und da ist miteinander schlafen völlig normal und richtig.

    • Es ist also normal wenn ein Hund im Bett pennt aber würdest du mit deinem Hund in seinem Korb pennen?!
      Bestimmt nicht!
      Außer du denkst du bist ein Hund!
      Hunde sind keine Menschen und gehören nicht ins Bett!
      Menschen und Hunde sind Partner!
      Ein Mensch ist kein Hund und kann auch kein Rudel mit seinem Hund bilden. Denn ein Rudel beinhaltet eine Hundefamilie mit Vater, Mutter, Kinder, Onkel usw.

      • Claudia Pinscher

        Ja, wenn es ginge, würde ich auch mit dem Hund in seinem Korb schlafen. Lieber riskiere ich Rücken- und Gliederschmerzen als auf meine Hunde im Bett zu verzichten.

  5. Mirja Förstmann

    Oh wie schön,eine Gleichgesinnte! Ich habe einen blockierten Wirbel,habe aber noch niemandem verraten, das ich mich in der besagten Nacht um unsere kleine Hündin „herumgeringelt „habe.
    Aber mal ehrlich, es ist so schön,wie sehr sie das Zusammensein mit ihren Menschen geniessen.

  6. Hunde im Bett sind einfach klasse! Und ja, ich lege mich manchmal im Wohnzimmer zu meiner Hündin in den Korb.

  7. Undine Grothe

    Hallo,
    mein Mann und ich haben zwei Rumänen-Dreibeinchen und eine Galga. Ich habe Nacken und mein Mann Bandscheibe! Zum Glück kommen unsere drei Damen nicht ins Bett. Sie schlafen um unser Bett drapiert auf ihren Kissen… Aber leider gesellen sich über Nacht einige unserer Katzen dazu, was nicht besser ist, da sie über uns hinweg Kämpfe ausfechten, freiliegende Körperteile attackieren usw. Aber die ganze Meute schläft so lang wie wir… Er sei denn es muss einer mal….

  8. Ich habe mich schon oft verflucht, dass ich die Hunde ins Bett gelassen habe. Wenn ich ins Bett schlüpfe, sind alle noch auf dem Sofa eingewickelt. Nur der Kater wartet schon. Also zupfe ich mir vorsorglich genug Decke zurecht. Irgendwann schleicht der riesige Dalmatinermix an. Dann muss ich die Decke anheben, damit er drunter kriechen und mit einem Schnaufer sich mit seinem Gewicht an mich drücken kann. Die Setterhündin freut sich erstmal, muss neben meinem Kopf sitzend gekrault werden, bis sie sich irgendwo am Fußende einwickelt. Kopfkissen findet sie auch ganz toll, aber die verteidige ich hartnäckig.
    Ein Glück sind die Hunde totale Morgenmuffel und schlafen lange. Dafür ist der Kater aktiv und macht mit geplanter Hartnäckigkeit Lärm. Ich habe schon wirklich nichts mehr rumliegen, was man geräuschvoll herumkicken könnte, aber dann klopft er mit seiner Pfote gegen die Lampe. Immer im Blick, ob das Geräusch den gewünschten Effekt hat und die Alte endlich wach wird.

  9. Unser 4. Irish Setter ist seit Dezember 2019 bei uns. Wir haben ihn als Welpe aus dem Allgäu geholt. Ich habe mich gefragt, beginne ich den langen Kampf Bett oder Korb, oder nehme ich ihn gleich mit ins Bett.
    Wir kamen nach der langen Fahrt spät nach Hause und die üblichen Kennlernspässe haben auch eine Zeit in Anspruch genommen. Dann stellt ich mir die Frage nicht mehr, ich trug ihn ganz vorsichtig an das untere Bettteil und legte ihn ins Bett. Er hat so getan, als würde er schon immer im Bett schlafen, das war aber nicht so.
    Abends muss ich ihn immer zurückhalten, dass ich mich vorher in mein Bett legen kann. Aber so ist es nun mal und wird sich nicht mehr ändern. Es ist aber auch schön und er ist glaube ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße

  10. Hallo , ich persönlich finde Hunde im Bett toll. Aus eigener Erfahrung gebe ich aber zu bedenken, dass alte Hunde manchmal Blase und Darm nicht mehr so unter Kontrolle haben wie man sich das wünscht. Auch Treppen die zu überwinden sind werden im Alter zum Problem. Hier schläft die jetzige Generation Hund im Wohnzimmer in ihren Hundebetten und gekuschelt wird ausgiebig auf dem Sofa.

  11. Kim Giersberg

    Unsere Hunde dürfen bei uns auch nicht im Bett schlafen. Unsere Schlafzimmer sind im ersten Stock und als wir vor zehn Jahren unseren ersten Golden Retriever bekommen haben, haben wir ihr beigebracht nicht die Treppen hoch zu laufen. Die täglichen Treppenstufen wäre für ihre Hüften auch gar nicht gut gewesen. Heute geht sie zwar mit nach oben, wenn man sie mitnimmt, aber sie fühlt sich im Erdgeschoss deutlich wohler und würde auch immer vorziehen in ihrem Hundekörbchen zu schlafen. Bei unserem jungen Hund konnten wir diese Regel jetzt nicht mehr verändern und so schläft auch sie unten im Körbchen. Gekuschelt wird dann halt mit beiden auf dem Wohnzimmerteppich.

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