Wenn Sport Mord ist, dann hier

bildvom 13.9.2009
Neulich wurde ich beim Spaziergang mit meinen Pudeln und den beiden Windspielen von einer Greyhound-Hündin und deren Bezugsperson begleitet, was zwei Herren in der Nähe mit hingerissenem Gesichtsausdruck beobachteten. Wie besonders schön die Windhunde seien, schwärmten sie, und ob wir denn mit ihnen auch auf die Rennbahn gingen. Ich verneinte, weil meine Hunde schon genug damit zu tun haben, den Tauben und Krähen in Parks auf den Fersen zu bleiben, meine Begleiterin, weil sie von Hunderennen nichts hält. „Aber das macht den Hunden wahnsinnigen Spaß!“ meinte der eine Herr. „Die müssen doch rennen, die Windhunde – dafür sind sie doch da!“
Tatsächlich müssen Windhunde wie ganz normale Hunde spazieren gehen – ein kleiner Sprint über die Wiese reicht schon, den Rest des Tages möchten sie auf dem Sofa lesen. Windhunde wurden für die Hasen-Hetze gezüchtet, die normalerweise acht Minuten dauert – und nicht, um in 30 Sekunden 500 Meter ausschließlich linksherum zu rasen.
„Die Renn-Hunde werden unglaublich gut behandelt – massiert, gewärmt, usw.“, meinte der andere Herr.
Das stimmt so leider nicht. In Deutschland sind die Hunderennen eine harmlose Angelegenheit – das liegt an unseren Wettgesetzen. Es sind Windhundfreunde, die sich auf kleinen Rennbahnen treffen, um ihre Hunde mal „auslaufen“ zu lassen. Geldwetten gibt es nicht, Pokale dafür schon, aber das Ganze ist relativ harmlos – mal abgesehen von einzelnen, verirrten Hundebesitzern, die ihren Hunden auch mal gezielte Tritte versetzen, wenn sie für ihre Leistung keinen Pokal bekommen.
In Holland sieht das schon anders aus, und in Irland, England und Amerika sind Greyhoundrennen sind die Profi-Rennen eine brutale, blutige Angelegenheiten, verantwortlich für unglaubliches Tier-Elend. Tausende von jungen, gesunden Hunden werden in diesen Ländern jedes Jahr getötet – aus dem schlichten Grund, weil sie fürs Rennen ungeeignet sind, und denen, die nicht schnell genug sind, werden die Knochen gebrochen, sie werden ausgesetzt und halb tot geschlagen.

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1.Mythos: Greyhound-Rennen ist ein humaner, harmloser Sport.
Tatsache: Für den Greyhound-Sport sterben in England, Irland und USA jährlich ca. 40 000 Greyhounds.

2.Mythos: Renn-Greyhounds werden als preisgekrönte Athleten gehätschelt und bestens versorgt. Wenn sie schlecht behandelt würden, wären sie nicht erfolgreich beim Laufen.
Tatsache: Die weltweiten Greyhound- Rettungsgruppen bekommen regelmäßig Rennhunde, die mit inneren und äußeren Parasiten übersät sind, offene, unversorgte Wunden haben und unbehandelte Knochenbrüche. Rennhunde verbringen 24 Stunden am Tag in engen Käfigen. Greyhounds rennen auch dann, wenn sie gebrochene Beine haben; es ist ihr Instinkt.

3.Mythos: Getötete oder misshandelte Greyhounds sind die Ausnahme.
Tatsache: In den vergangenen 20 Jahren sind tausende von Greyhound-Mißhandlungen dokumentiert worden, Hunde, die erschossen, verprügelt und erhängt wurden, die verhungerten, mit gebrochenen Gliedmaßen und völlig geschwächt an Zäunen angebunden zurückgelassen wurden, vergast oder per Elektroschock umgebracht.

4.Mythos: Greyhound-Rennen sind eine überwachte Sportart mit scharfen Tierschutzrichtlinien.
Tatsache: Auf den meisten Rennbahnen wird sich vor allem um den Wettbetrieb gekümmert. Was außerhalb oder neben der Rennbahn passiert oder bei den Züchtern und Trainern zuhause, wird praktisch nicht überwacht.

Ein bisschen humorlos von mir, Ihnen das so ohne Warnung zum heiligen Sonntag zu präsentieren, es tut mir auch ein bisschen leid. Aber ab und zu kommt bei mir eben der große Aufklärer durch.

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