Für ein erfolgreiches Zusammenleben von Hund und Mensch müssen bestimmte Regeln aufgestellt werden, Rituale, nach denen beide sich richten können. Beispielsweise sind sich die meisten Hundebesitzer einig, dass Hunde den Unterschied zwischen Teppichen und Rasenstücken lernen müssen. Das nennt sich Erziehung zur Stubenreinheit“ und ist ideal, um dem Menschen gleich von vorneherein darin zu trainieren, rund um die Uhr auf den Hund und dessen subtilste körpersprachlichen Signale zu achten. Wenn der Hund es richtig anstellt, ist ihm von frühester Kindheit an alle drei Stunden ein kleiner Kurztrip nach draußen gewiß – wirklich Begabte halten dies zumindest eine zeitlang auch Nachts durch.
Erziehung kann anstrengend sein, ist aber auf jeden Fall die Mühe wert: Ein guterzogener Mensch ist ein fügsamer, angenehmer, liebevoller Begleiter, auf den man sich verlassen kann und der seinem Hund praktisch alle Wünsche von den Augen abliest. Durch die richtige Erziehung kann der Mensch des Hundes bester Freund werden. Das Training beginnt dabei bereits in dem Moment, in dem Mensch und Hund einander kennen lernen. Wer zu lange wartet, nicht rechtzeitig ausreichend Zeit in die Erziehung investiert und die Dinge schleifen läßt, wird es dafür später deutlich schwerer haben, wenn der Mensch erst faul, unmotiviert und unkooperativ geworden ist. Wer dagegen mit der Erziehung gleich jetzt und heute beginnt, wird später mit einer viel intensiveren Hund-Mensch-Beziehung und einem insgesamt ausgeglicheneren, glücklicheren Menschen belohnt werden.
Der Mensch sollte von Anfang an nicht zu sehr verwöhnt und bekuschelt werden. Sein Gesicht abzulecken ist sowieso eine unhygienische Sache, der Gebrauch von Babysprache eine Beleidigung sowohl seiner, als auch der Intelligenz des Hundes. Menschen wollen ihren Hund respektieren, sie wollen ihm gefallen und von ihm geliebt werden: Das ist die Basis einer funktionierenden Erziehung. Der Hund muss freundlich und geduldig sein, aber von Anfang an klar stellen, wer hier der Boss ist.
Foto: Frank Zauritz