Ab Mai sollen in Duisburg Hundewelpen im Zoohandel verramscht werden

Der „Tier-Supermarkt“ Zoo Zajac in Duisburg plant ab Mitte dieses Jahres den Verkauf von Hundewelpen- eine Hundeanlage ist bereits im Bau. In Deutschland ist der Handel mit Hundewelpen nicht verboten; die im Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe, dem das Unternehmen Zoo Zajac nicht angehört, organisierten Betriebe verzichten bereits seit 1991 mit einer Selbstbeschränkung auf die Präsentation und den Verkauf von Welpen und empfehlen ausdrücklich die vermittelnde Zusammenarbeit mit Tierheimen und Züchtern. Norbert Zajac, der im letzten Jahr vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt wurde, setzt sich über die Beschränkung seiner Kollegen hinweg und zwar mit Kalkül: Auf Kosten der Jungtiere sollen Menschen ins Geschäft gelockt und deren Verweildauer erhöht werden. Zudem werden die „süßen“ und „niedlichen“ Welpen selbst zu einem schnellen Umsatzposten. Viel zu oft aber wird dann nach dem ersten Impuls entschieden. Doch schon jetzt landen viele Tiere in den Tierheimen, weil sie unüberlegt angeschafft wurden, sich dann vielleicht als lästig erweisen oder den Halter überfordern. Auch diese Zahl wird Zoo Zajac steigern.

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Der Deutsche Tierschutzverband hat sich dazu geäußert:

Aus Tierschutzsicht ist dieses Ansinnen abzulehnen. Die Tiere können in einem Zoogeschäft nicht artgerecht untergebracht werden. Mit einem solchen Handel gehen oft Lockangebote einher, die auf spontane Entscheidungen bei den Kunden zielen. Beratung, und Sachkunde sind dabei meist nicht gegeben. Ohne sorgfältige Vorüberlegungen landen viele Hunde aus solchen Spontankäufen später in Tierheimen, weil sie doch nicht in die Lebensplanung passen. Häufig haben solche Welpen ernstzunehmende Verhaltens- und Gesundheitsprobleme, die den unerfahrenen Tierhalter langfristig überfordern. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Bevölkerung, solche Tiere nicht zu kaufen.

„Hundewelpen sind keine Angebots-Verkaufsware. In dieser Form lässt sich eine sachkundige Beratung, quasi an der Kasse, nicht gewährleisten. Bisher galt die gemeinschaftliche Einsicht, dass Hunde und auch Katzen nicht in Zooläden verkauft werden. Dass Zajac diesen Konsens nun aus Profitgründen aufkündigt, darf nicht hingenommen werden. Das gilt auch für den Katzenverkauf, den Zajac bereits betreibt. Wir befürchten zudem, dass dieser Verkauf die Tierzahlen in den Tierheimen ansteigen lässt, weil Spontankäufe regelmäßig ohne ausreichende Beratung stattfinden und diese Tiere schneller durch die Familien abgeschoben werden“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Die Herkunft der Hundewelpen bereitet dem Deutschen Tierschutzbund Sorgen. Wolfgang Apel dazu: „Wir befürchten, dass Hundewelpen, die im Zoohandel angeboten werden, überwiegend aus Massenzuchten stammen. Für verantwortungsvolle Züchter sollte eine Abgabe ans Zoofachgeschäft nie in Frage kommen“. Bereits seit Sommer 2008 bietet Zajac, das nach eigenen Angaben größte Zoofachgeschäft der Welt ist, Katzenwelpen an. Bereits damals hat der Deutsche Tierschutzbund die Firma aufgefordert, diesen Geschäftszweig aufzugeben.

Katzen und Hunde können in einem Geschäft nicht verhaltensgerecht – so wie es das Gesetz vorsieht – untergebracht werden. Bei der Präsentation sind die Tiere starkem Dauerstress ausgesetzt. Den sozialen und zeitlichen Ansprüchen der Tiere kann nicht Rechnung getragen werden. Die Übernahme von Jungtieren in den Zoofachhandel geht für die Tiere zudem mit einer belastenden Veränderung der Haltungsbedingungen einher. Die Eingewöhnung in die Haltung bei der neuen endgültigen Bezugsperson sollte grundsätzlich – ohne einen Übergang über Dritte – erfolgen.

auch der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. gab eine Stellungnahme ab:
www.zzf.de/presse/meldungen/258.html

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