Danke, danke, danke für die tröstliche Anteilnahme! Es hilft wirklich, wenn man das Gefühl hat, dass da draußen jemand mitleidet – man fühlt sich gleich weniger jämmerlich und selbstmitleidig.
Mittlerweile ist Amali wieder zuhause; wir müssen allerdings jeden Tag zum Verbandswechsel in die Klinik fahren.
Die anderen Hunde haben sie ganz begeistert begrüßt; anschließend beschloß Pixel allerdings, Amali habe offensichtlich eine ansteckende Krankheit und dürfe auf keinen Fall berührt werden. Stattdessen springt er auf Sessel oder Stühle, um sie wie ein kapriziöser Vogel misstrauisch von oben zu beäugen. Gretel findet, dass Amali (mal wieder) viel zu viel Aufmerksamkeit bekommt und nimmt ihr das ein wenig übel, nur Nano gibt sich große Mühe, Amali aufzuheitern, stapelt sämtliche Spielsachen und Strümpfe auf ihr, die er finden kann, so dass Amalis Hundebett aussieht wie der Friedhof der Kuscheltiere.
Sie bekommt nun zwei verschiedene Antibiotika. Die Schmerzmittel habe ich abgesetzt, weil sie sich damit so fabelhaft fühlte, dass sie gestern schon dauernd aufs Bett und wieder herunter hopste, was wirklich auf gar keinen Fall passieren darf.
Der Tierarzt Dr. Schiele hat in einer dreistündigen OP wirklich Sagenhaftes geleistet (er ist momentan wirklich mein persönlicher Superheld): Das Röntgenbild zeigt, dass er es geschafft hat, die beiden Knochenenden exakt aufeinander zu legen. Wir hatten riesiges Glück, dass der Knochen nirgends gesplittert ist. Anschließend hat er den Knochen mit einem äußerlichen Fixateur verschraubt und diesen mit einer Art Fimo fixiert, damit sich die Schrauben in den kommenden acht (jawohl: 8!) Wochen nicht lockern (so etwas könnte ich auch gut für mein Hirn gebrauchen…). Es sieht ein bisschen aus, als trüge sie eine Satellitenschüssel am Bein.
Unsere Nächte sind nur bedingt lustig momentan, weil sie durch den veränderten Rhythmus plötzlich mitten in der Nacht aufs Klo muss und ich dann im Tiefschlaf im Schlafanzug mit Gummistiefeln auf dem Acker stehe und warte, bis sie die richtige Stelle gefunden hat; anschließend wanken wir wieder ganz langsam ins Bett. Will heißen: Ich gehe ins Bett und sie versucht, ebenfalls in mein Bett zu steigen, was ich nicht erlauben kann, denn mit Amali in einem Bett zu schlafen ist so ähnlich, als würde man ein fünf-bis sechsjähriges Kind zu so etwas einladen: Die drehen sich die ganze Nacht um die eigene Achse, verwickeln sich in den Haaren und hauen einem ihren Fuß ins Gesicht. Amali ist der Meinung, momentan herrschten besondere Umstände, und sie müsse zur besseren Genesung unbedingt auf meinem Bett, besser noch: Auf mir schlafen. Ich finde das aber nicht, und Gretel findet das auch nicht, also sind die Nächte momentan noch etwas – unruhig, sagen wir mal.
Heute nacht bekam sie dann einen Lymphdrüsenstau, weshalb ihre Pfote plötzlich doppelt so groß war und offensichtlich sehr weh tat; wir rasten also in die Klinik und mussten den ganzen Verband wieder neu machen…
So sieht es übrigens unter dem Verband aus – nicht so schön:
In der Zwischenzeit unterstütze ich sie natürlich mit pflanzlichen Zusätzen: Mit Dr Weirauchs „Beinhart“, einem Kräuterkomplex mit Spurenelementen und den Vitaminen D2, D3 und K1 in einer Citratbasis von Magnesium, Calcium und Kräutern wie Weinblätter, Eisenkräuter u.a. Damit wird der zusätzliche Bedarf an Nährstoffen beim Heilungsprozess unterstützt. Außerdem bekommt sie plasmolysierte Hefe,zur zusätzliche Versorgung mit B-Vitaminen und verschiedenen Mineralstoffen, die sie jetzt gebrauchen kann, und „Vita Daily“- Öl aus Hanf-, Borretsch, Schwarzkümmel- und Walnussöl als Kur. Alles von der wunderbaren Nicole Vallan und ihrem Besonderheiten-Shop Dogs Country, die mir sofortund ohne Zeit zu verlieren ein wundervolles Gesundheitspaket schickte…
Und so gehen die Tage dahin. Wie man nebenbei noch einen einzigen vernünftigen Gedanken fassen oder ein Buch schreiben soll, weiß der Himmel.