Ferienbuch für Kinder

Wunderbares, vergnügliches und gleichzeitig lehrreiches Ferienbuch für Kinder: Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand

 

Eines Morgens fehlen alle Tiere aus den berühmten Gemälden von Professor Mielkes Museum. Er wird verhaftet, aber sein – eigentlich mit Grippe im Bett liegender – elfjähriger Sohn Max und dessen Barsoihündin Nasti (die auf einer Schule für hochbegabte Hunde Lesen und Schreiben gelernt hat) machen sich auf zum Tatort, um dem eigenartigen Fall von Kunstraub nachzugehen. Mithilfe des kleinen, zotteligen Mischlings Zack kommt Nasti denn auch dem vermeintlichen Verbrechen auf die Spur und schafft es, die Tiere wie den Hasen aus Dürers berühmter Zeichnung, den Papagei aus einem Max Beckmann-Ölgemälde, einen Hermelin aus einem Leonardo da Vinci und viele weitere Tiere dazu zu bewegen, in ihre Gemälde zurückzukehren. Denn es gab gute Gründe für ihren Ausbruch: „Lump, Dackel, geborener Picasso: Will nicht mehr wegen seiner untereinanderliegenden Augen gehänselt werden. Beantragt einmal wöchentlich Malunterricht bei einem zeitgenössischen Künstler“, oder „Feldhase, geborener Dürer: Ist unzufrieden mit seinem Standplatz. Möchte schöner gerahmt und in die Abendsonne gehängt werden. Fordert mehr Aufmerksamkeit und einmal wöchtentlich Teilnahme am Sportunterricht auf der Junghasenwiese“, usw.

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Das Buch ist sehr witzig und kein bisschen pädagogisch wertvoll/nervtötend, obwohl im Laufe der Geschichte viel über die „betroffenen“ Gemälde und deren Künstler erzählt wird, im anschließenden „Kleinen Kunstspaziergang“ werden Begriffe wie Rennaissance oder Stilleben geklärt, ohne dass das lesende Kind das Gefühl haben könnte, für dumm gehalten oder nicht ernst genommen zu werden – im Gegenteil. Das Gute an diesem Buch ist, dass es Kinder eben sehr ernst nimmt.

Thielemann Verlag, 238 S., gebunden, Euro 12,99

 

In der zweiten Folge mit Barsoi Nasti und Mischling Zack sind elf der berühmtesten Frauenporträts der Kunstgeschichte gestohlen und durch miserable Fälschungen ersetzt worden. Das Buch ist ein wenig „älter“ als das erste, aber immer noch für Neun-bis Zwölfjährige gedacht und nicht weniger spannend und vergnüglich zu lesen. Wieder gibt es einen kleinen Kunst-Rundgang, indem der Leser – und auch dessen Eltern – erfahren, was die Geschichte der im Buch vorkommenden Gemälde eigentlich ist. Wenn der Kunst-Hype so weiter geht, ist es das Mindeste, was man über Kunst wissen sollte. Als Eltern.

Horncastle Verlag, 168 S., gebunden, € 12,95

 

Über die Autorin: Die Journalistin Manuela v. Perfall ist eine echte Hundefrau, auch wenn sie sozusagen mehr im Verborgenen agiert. Sie hat nur drei Hunde (für jemanden wie mich unverständlich), aber wohl deshalb Zeit gehabt, das jahrelang das Hundefestival in Greifenberg zu organisieren und anschließend Hunde- und Haustiermessen in größerem Rahmen.

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