„Vier Hunde sind des Hasen Tod“

315599_10150335690553873_202710358872_8195967_1059445752_nDieses Sprichwort stimmt leider: Wenn sie in einer Gruppe jagen, sind Hunde umso effizienter. Sie wenden dabei verschiedene Taktiken an: Sie attackieren das Opfer zumeist von mehreren Seiten oder umkreisen es. Auch das Jagen „in Staffel“ ist beliebt, wobei ein Hund als „Treiber“ mit der Verfolgung eines Beutetiers beginnt und nach kurzer zeit von einem Artgenossen abgelöst wird, der aus einer Wartepostion dazustößt.
Die Jagd besteht aus zwei Phasen. In der ersten wird das potenzielle Opfer auf seinen körperlichen Zustand hin „getestet“. Ähnlich der Jagd bei Wölfen wird so ein krankes oder schwaches Beutetier ausfindig gemacht. In der zweiten Phase der Jagd wird mit unverminderter Kraft und Geschwindigkeit das Tier verfolgt, von der Seite durch Anspringen zu Fall gebracht und je nach Jagdgeschick entweder dilettantisch in jede faßbare Stelle gebissen und verletzt, oder nach Art der Wölfe erst durch gezielte Bisse von hinten in die Weichteile/Darm/Scheide verletzt und anschließend durch einen gezielten Kehlbiss getötet.

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Weil Jagdverhalten gewöhnlich zum Mitmachen animiert, ist es nicht zu empfehlen, zwei jagdmotivierte befreundete Hunde in Wildgebieten frei laufen zu lassen. Auch jagderfahrene Hunde können als Vorbild wirken und diesbezüglich unbedarfte Hunde „ausbilden“ und anstecken. Ein Hund einer wenig jadgmotivierten Rasse oder Zuchtlinie hingegen, der in den ersten sechs bis neun Lebensmonaten keine positiven Jagderlebnisse hat, hält sein Jagdverhalten gewöhnlich in Grenzen

In den meisten Hunden steckt sozusagen genetisch bedingte „Jagdlust“. Trotzdem läßt sie sich durch Motivation und Lernen sehr gut modifizieren. Viel Rassen haben gar kein Interesse mehr daran, einem Vogel oder einer Maus auch nur hinterher zu sehen. Um Jagdverhalten vorzubeugen, ist es wichtig, Welpen rechtzeitig und ausreichend mit Tieren aus dem natürlichen Beute-Spektrum zu konfrontieren und sozialisieren (Kaninchen, Meerschweinchen, Rehwild in Gehegen, Hühner (räusper), Katzen) und jegliches Jagen möglichst zu verhindern. Auch das Jagen hinter Eichhörnchen, Enten oder Kaninchen („Ach, die kriegt er ja sowieso nicht!“) sorgt für einen rauschartigen Zustand, in dem Endorphine, als Glückshormone ausgeschüttet werden. Jagen ist also selbstbelohnend und macht süchtig.

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