Es passiert öfter, als es sollte: An regnerischen Tagen wird man allein zuhause gelassen und langweilt sich halb tot. Nach dem Morgenspaziergang zieht der Mensch sich seinen Mantel an, streichelt einem kurz über den Kopf und verschwindet für endlose Stunden. Die ganzen guten Quietschspielsachen klemmen unter dem Sofa, der Büffelhautknochen schmeckt nach Nichts – aber anstatt auf den Fußboden zu pieseln (was auch sehr amüsant sein kann, wenn auch nur als kurzes Vergnügen!), nehmt Euch die Zeit und seht Euch einmal genau um. Ihr werdet sehen: Mit einem bisschen Fantasie liegt ein komplettes Spielparadies genau vor Euren Zähnen.
Kauspielzeuge
Ein Kauspielzeug ist ein haltbares Objekt, das bequem in Euer Maul passt und ein bisschen Widerstand leistet, wenn man darauf herumkaut. Unter den klassischen Hundespielsachen sind Kauspielzeuge am weitesten verbreitet, aber solche von guter Qualität sind eher selten. Hier sind ein paar der am besten geeigneten Gegenstände, die man im Haus finden kann.
Socken
Sicherlich das am weitesten verbreitete Kauspielzeug. Socken sind nichts weiter als schäbige Schläuche, die sich Hundemenschen über die Füße ziehen. Meistens findet man sie am Fußende oder unter dem Bett. Sie riechen stark nach Mensch, also sind sie besonders tröstlich, wenn man gerade etwas einsam ist. Packt die Socke fest und schüttelt sie wie verrückt! Wenn der Mensch nach Hause kommt und versucht, einem die Socke wieder weg zu nehmen, wandelt sich das Kauspiel zu einem wunderbaren Zieh- und Zerrspiel.
Stühle
Nicht alle Stühle eignen sich zum Kauspielzeug: Nur die großen, gemütlichen Sessel bieten eine Art Herausforderung. Umkreist den Sessel ein paar Mal und beißt gelegentlich hinein, um herauszufinden, welcher Teil am besten geeignet zum Kauen scheint. Wenn Ihr die weichste Stelle gefunden habt, greift zu! Findet heraus, ob Ihr den dicken, äußeren Polsterstoff so lochen könnt, dass Ihr an das weiche, zähe Füllmaterial herankommt: Zerrt, reißt, zieht, was das Zeug hält! Wenn der Mensch nach Hause kommt, wir er wahrscheinlich einen Tobsuchtsanfall bekommen. Keine Sorge: Sobald er sich beruhigt hat, wird er Euch den Sessel als Euren neuen Schlafplatz überlassen.
Action-Figuren, Barbie-Puppen oder Bauernhoftiere
Besonders Kinder mögen diese Spielsachen, aber auch Kinder müssen lernen, was es heißt zu teilen. Diese Spielsachen sind nicht sehr groß, also muss man aufpassen, dass man sie nicht verschluckt, aber es gibt einen wunderbaren Widerstand, wenn man darauf herumkaut! Nachdem man sich mit diesen Spielsachen ausgiebig amüsiert hat, verschwindet auf magische Weise jegliche Bindung der Kinder zu diesen Spielsachen.
Duschvorhänge
In den meisten Heimen gibt es diese Dinger dort, wo man das beste Trinkwasser findet (mal abgesehen von der Toilette). Packt eine Ecke mit den Zähnen und zieht! Zieht! Wenn Ihr das Ding schließlich besiegt und zu Boden gerungen habt, tragt Euren Hauptgewinn in Euer Körbchen, damit Euer Mensch gleich erkennt, was für ein harter Hund Ihr seid.
Schubladen
Diese eignen sich nur für fortgeschrittene Zieher und Zerrer. Schubladen sind eine echte Herausforderung, weil sie so wenig bieten, was man festhalten kann. Wenn man allerdings endlich Erfolg hat und es schafft, die Schublade aus ihrer Ruheposition zu bewegen, hat man den zusätzlichen Bonus einer ganzen Ladung von Kauspielzeuge. Manchmal ist sogar genug Zeug darin, um sich ein Bett zu bauen! (Siehe: Wie man sich ein Bett aus der Schmutzwäsche des Menschen baut“)
Teppiche
Diese liegen auf den Böden der meisten Heime. Manche sind groß, manche klein, aber sie alle haben Ecken, auf die Ihr euch konzentrieren solltet. Nehmt Anlauf auf die eine, kürzere Seite des Teppichs und schlittert direkt darauf zu: Wenn Ihr es richtig macht, schiebt sich der Teppich in der Mitte hoch, so dass eine Art Mini-Tunnel entsteht. Wühlt Euch dort hinein: Ihr seid jetzt unsichtbar. Wartet, dass irgendjemand ahnungslos vorbeikommt und erschreckt ihn ordentlich.
Decken/Laken
Ihr findet Decken und Laken dort, wo Euer Mensch schläft – sofern er nicht auf dem Sofa oder in einem Schlafsack nächtigt. Decken und Laken lassen sich nicht so leicht bewegen wie Teppiche, also muss man ein wenig wühlen und herumziehen, um zum Erfolg zu kommen. Zuerst müsst Ihr die Ecken der Decken oder Laken hochziehen. Sobald zwischen Decke und Laken ein Spalt sichtbar wird, steckt Eure Nase hinein und stemmt Euch dagegen. Sobald Ihr es geschafft habt, euren Kopf darunter zu stecken, ist der Rest Heimspiel. Kriecht zwischen Matratze und Laken oder Laken und Decke, bis Ihr vollkommen bedeckt seid, dann dreht Euch herum. Auf diese Weise könnt Ihr jeden rechtzeitig wittern, der möglicherweise in spielverderberischen Absichten herein kommt, während Ihr spielen könnt, Ihr wäret ein schlafender Mensch. Dieser Spaß kann ewig dauern.