Wie man seinem Hund beibringt, die Klingel zu betätigen, wenn er auf’s Klo will
Die meisten Hunde winseln oder bellen leider NICHT, wenn sie dringend mal nach draußen müssen. Blindenhunden wird antrainiert, in solchen Fällen eine Schnur mit Glocken zu betätigen, die an der Tür hängt, zu der sie normalerweise hinausgehen: Blinde können ja e nicht erkennen, wenn der Hund an der Tür steht, flehentlich guckt und hofft, dass ihn jemand bemerkt. Und obwohl unsereins durchaus sehen könnte, wenn der Hund jammervoll an der Tür steht, sind wir häufig doch zu abgelenkt durch Computer, Anrufe, Hausarbeit oder Kinder. So passieren dann manchmal Unfälle, häufig auch bei Hunden, die sowieso sehr zurückhaltend sind oder sehr jung oder Rassen wie Zwergpinscher oder Italienische Windspiele, die einfach öfter aufs Klo müssen und das oft scheinbar erst im letzten Moment bemerken. Es ist viel einfacher dem Hund beizubringen, eine Klingel zu betätigen, als ständig die Tür im Blick zu haben, ob der Hund nach draußen möchte.
Also bringen wir unseren Hunden bei zu klingeln, damit wir ihnen die Tür aufmachen. Wenn man es nach dieser Methode schrittweise aufbaut, geht es ganz schnell – schon Welpen ab 10 Wochen sind sehr schnell dabei.
1. Schritt: Bevor Sie Ihren Hund nach draußen lassen, hängen sie die Glocken auf oder stellen Sie – wie ich es mache – eine Rezeptionsklingel neben die Tür.
2. 2. Schritt: Zeigen Sie Ihrem Hund die Glockenschnur bzw. Klingel (klingeln Sie NICHT selber damit!). Wenn Ihr Hund Interesse zeigt, loben Sie ihn – Braver hund!“ – und gehen Sie mit ihm nach draußen. Wenn der Hund Null Interesse demonstriert, schmieren Sie einen kleinen Klecks Frischkäse auf die Schnur oder die Klingel und halten Sie sie in der Hand, während der Hund es ableckt. Loben Sie Ihren Hund, und gehen Sie mit ihm nach draußen.
3. Wenn Sie zurückkommen, legen Sie die Klingel oder die Klingelschnur hoch, weil Ihr Hund versuchen wird, sie auf weiteren Frischkäse zu untersuchen. Sehen Sie nach, ob immer noch Frischkäse daran ist und erneuern Sie den Klecks FALLS notwendig. Die meisten Hunde (ich würde sagen: 70% derer, denen ich das beigebracht habe) brauchen keine besondere Aufforderung, um sich die Klingel anzusehen, höchstens, wenn sie wirklich versuchen, die Klingel zu meiden.
4. Bald – wahrscheinlich schon am gleichen Tag, an dem Sie die Übung begonnen haben, wird Ihr Hund zur Tür gehen, die Klingel oder die Glockenschnnur anschauen oder anschnüffeln – wenn er so weit ist, brauchen Sie wirklich keine Belohnung mehr an die Klingel schmieren, Ihr Hund hat jetzt verstanden worum es geht (die belohnung soll ja nicht der Krischkäse sein, sondern der gang nach draußen!). Sobald die Glocken/die Klingel ein Geräusch macht, loben Sie ihn und gehen nach draußen. Bald wird Ihr Hund die Glockenschnur/Klingel berühren, sobald er draußen sein Geschäft machen möchte.
Alle Hunde haben ihr eigenes Tempo, wie schnell sie diesen Trick verstehen – Fritz und Ida hatten es nach einem Tag drauf, Harry nach dreien, der Hund einer Freundin brauchte zwei Wochen, und Luise weigert sich bis heute, ein so banales Kunststück auszuführen. Für die meisten Hunde ist es aber ein sehr sinnvolles Kunststück (auch im Hotel, wo Hunde leicht einmal durcheinander geraten!).
Viel Glück!
Kaufen kann man solche simplen Rezeptionsklingeln übrigens hier:
www.clickershop24.de/product_info.php?info=p50_bing–die-hundeklingel.html
oder, etwas massiver, hier: