Pudel stirbt bei "Wetten, dass…?" – wer ist schuld?

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Toy-Pudel „Monarch“ stirbt nach der Show

Über 13 Millionen Zuschauer verfolgten die erste Sendung von Markus Lanz vor dem Fernseher.Eine Wette bestand daraus, dass eine Hundefriseuse behauptete, sie könne Hunderassen mit verbundenen Augen allein anhand ihres Fells und Geruchs erkennen. Zu diesem Zweck saßen 22 Hunde verschiedener Rassen mitsamt Frauchen auf der Bühne, darunter auch der 4jährige Toy-Pudel Monarch. Nach der gewonnen Wette verschwanden die Hunde hinter den Kulissen. Dort kollabierte der Toy-Pudel plötzlich und starb trotz tierärztlicher Hilfe.

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Laut ZDF habe sich der Hund nach der Wette beim Herunterspringen von der Bank unglücklich den Kopf gestoßen, sei ohnmächtig geworden und trotz umgehender tiermedizinischer Versorgung gestorben.

In der Erklärung des Senders, die vom „Passauer Wochenblatt“ zitiert wird, heißt es weiter: „Monarch war ein Ausstellungshund, insofern solche Belastungen (viele Menschen, Scheinwerfer etc.) gewöhnt. Im Vorfeld wurde mit allen Hundebesitzern ausführlich gesprochen und abgeklärt, dass die Hunde einer solchen Situation gewachsen sind. Wir bedauern diesen Vorfall außerordentlich, aber die Besitzerin hat im Nachgespräch den Vorfall ebenfalls als einen unglücklichen Unfall bezeichnet.“

Der Deutsche Tierschutzbund veröffentlichte daraufhin heute morgen folgende Erklärung seines Präsidenten Thomas Schröder:

„Der Tod des Pudels in der Sendung von „Wetten dass..?“ ist einmal mehr ein Beweis, dass Tiere nicht auf die Bühne gehören. Der Düsseldorfer ISS Dome mit Publikum, grelles Licht, ein gerade für Hundeohren extrem hoher Geräuschpegel sind grundsätzlich keine Umgebung für Tiere. Jetzt muss aufgeklärt werden, was die Ursache für den unglücklichen Unfall war. Wir befürchten, dass der Stress eine Rolle gespielt hat. Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, Tiere auf der Bühne einzusetzen, wenn damit Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind. Ganz abgesehen davon, dass es selbstverständlich sein sollte, Mitgeschöpfe nicht für ein Showspektakel als Bühnendekoration zu benutzen. Die Wette hätte auch ohne Tiere im Saal funktioniert. Das ZDF muss sich als öffentlich-rechtlicher Sender seiner Voreiterrolle bewusst sein. Das Tierschutzgesetz gilt auch für das ZDF und die „Wetten dass..?“-Redaktion.“

Ich bin hin- und hergerissen in meiner persönlichen Meinung. Ist das wirklich ein Fall für den Tierschutz? Meine eigenen Hunde lieben die Bühne – wenn sie allerdings auch nur kleine Bühnen und maximal 800 Zuschauer kennen gelernt haben (was bei ihnen zugegebenerweise allerdings auch eine gewisse Aufregung auslöste). Zirkushunde lieben ihren Job (und wenn nicht, sind sie als Zirkushund auch nicht einsetzbar:; Dafür braucht man eine Rampensau-Persönlichkeit). Auf großen Hundeausstellungen gibt es mindestens so viele Zuschauer, dazu Krach, Gerüche und fremde Hunde, und die meisten Hunde überstehen diese Art von Streß Wochde für Wochenende sehr gut (wie sinnvoll das ist, ist eine ganz andere Diskussion). Als ich ein Jahr lang als Cowgirl auf einer Ranch in New Mexico gearbeitet habe, mussten die Treibhunde täglich 8000 Rinder bewegen – das war wirklich ein ungeheuerer Streß.
Muss also bei einem natürlich tragischen Unfall gleich der Tierschutz eingeschaltet werden und ein allgemeines Bühnenverbot für Hunde ausgerufen werden?
Ist es nicht vielmehr so, dass man auf Vertreter besonders kleiner Rassen besonders gut aufpassen muss? Dass man einen so kleinen Hund eben nicht in einem Fernsehstudio herumturnen läßt, das unübersichtlich ist, wo riesige Kameras und Hebebühnen herumstehen und zu viele Menschen auf zu kleinem Raum, die nicht darauf achten können, wo sie hintreteten, wo Stufen sind, wo man keine vermutet?

Ich bin nicht sicher, ob man ALLES per Gesetz regeln soll, jedesmal Zeter und Mordio schreien sollte, wenn jemand einen Fehler macht.
Oder wie sehen Sie das?

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