Am vergangenen Sonntag gurkte ich mit Nano, Pixel, Barthl (den Rockstars) und einer Gasthündin nach Wiesbaden, wo ich in dem Hundegeschäft Gordon in der Mauergasse 3 eine Lesung machte. Trotz 27 Grad waren wirklich bemerkenswert viele Menschen da, anstatt ins Freibad zu gehen.
Und so las ich zwei Stunden aus „Leinen Los!“ und „Hundeliebe“ vor mich hin,
während Pixel, der sich wieder einmal als hervorragender Gastgeber (oder eher Maître d’) betätigte. Er begrüßte jeden Gast einzeln und sorgte auch während der Lesung dafür, dass sich alle geliebt und willkommen fühlten, indem er auf fremde Schöße hopste, wohlplatzierte Küsse und seinen Charme verteilte.
Nano nahm huldvoll Streicheleinheiten entgegen und ließ sich fotografieren, und Barthl spielte seine Rolle als Rampensau hervorragend, führte andere Hunde an der Leine herum, legte sich zwischendurch für ein Schläfchen ins Verkaufsregal und war – genau wie Pixel – überzeugt davon, dass die Zuhörer seinetwegen gekommen waren (was möglicherweise auch stimmte).
Ich behielt alle großen Handtaschen fest im Auge, damit ich hinterher nicht mit einem Hund weniger die Stadt Wiesbaden verlassen musste. Anschließend wurden viele Bücher signiert, Fragen beantwortet, Käsebrötchen gegessen und Wein getrunken – das Ehepaar Schirmer hatte wirklich für alles gesorgt.
Untergebracht wurde ich in einem zauberhaften Hotel, dem Hotel Klemm, was sich jeder merken sollte, der irgendwann mal nach Wiesbaden muss: Ein altes Bürgerhaus mit 63 modern-bunt eingerichteten, sehr schönen Zimmern, knarzendem alten Parkett, „Quality Street“-Bonbons und Haribo in großen Gläsern an der Rezeption und einem hauseigenen Labrador.
Die reizende Dame an der Rezeption zuckte mit keiner Wimper, als ich mit vier Hunden erschien, sondern geriet gleich in Begeisterung über Barthl und die Windhunde. Der Innenhof ist romantisch eingewachsen, und nur die Straße hinauf ist ein schöner, waldiger Park, in dem man spazieren gehen kann.
(Barthl, der an diesem Wochenende das erste Mal überhaupt an Leine und Halsband gehen musste, machte übrigens auch dies, als kenne er es gar nicht anders, als an der Leine durch Einkaufsstraßen, Kurpark, über Kreuzungen und Kopfsteinpflaster zu marschieren.)
Schön war’s. Oder, wie man da sagt, wo ich wohne: Schee wars.