Freundschaft unter Tieren – gibt’s nicht?

bildvom 18.3.2012                                                                                                              Time-Magazine

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Gerade erschien in dem amerikanischen „TIME-Magazine“ eine Titelgeschichte über wissenschaftliche Studien über Freundschaft unter Tieren. Zu den Ergebnissen gehörte, dass einige Säugetiere wie Affen, Delphine oder Pferde in der Tat zu tiefer Freundschaft fähig seien. Der „beste Freund des Menschen“, der Hund, gehörte nicht dazu. Bei ihnen hätten Wissenschaftler keinerlei Beweise für emotionale Ausdauer, wechselseitiges Geben und Nehmen und gegenseitiges In-Schutz-Nehmen gefunden, was aber notwendig sei, um Freundschaften schließen zu können – mit uns oder ihresgleichen. Interessanterweise gibt es ausgerechnet die sozialen Bindungen von Hunden weniger Daten, als über die von anderen Säugetieren. Aber aus dem Mangel an wissenschaftlichen Daten zu einer solchen These zu gelangen, halte ich doch für gewagt.

Jeder Hundebesitzer kann bestätigen, dass Hunde sehr wohl fähig sind, tiefe Freundschaften einzugehen. Vielleicht ist ihr Verhältnis zu uns wirklich eher ein liebevolles Verhältnis zwischen Versorger und Abhängigem (viele Ehen funktionieren jahrzehntelang sehr gut mit diesem Prinzip). Aber in 35 Jahren mit Hunden habe ich sehr wohl Freundschaften zwischen Hunden beobachtet. Ich habe 100mal beobachtet, wie Hunde sich über bestimmte Hunde aus der Nachbarschaft mehr freuen als über andere und nur mit diesen spielen. Meine eigenen Hunde beschützen einander, kümmern sich sofort, wenn einer von ihnen sich weh getan hat, und gehen dazwischen, wenn einer von ihnen von einem fremden Hund bedrängt wird. Als junger Hund spielte meine Pudelin Luise eineinhalb Jahre lang mit einem Golden Retriever, bis wir wegzogen. Als sich die Hunde Nach drei Jahren wiedersahen, gerieten völlig außer sich vor Glück. In diesem Moment liegen mein Windspiel Harry, der mit seiner Gunst sehr geizig ist, und mein junges Windhundmädchen Gretel im Korb unter meinem Schreibtisch. Harrys Kinn ruht auf Gretels Kopf, und zwischendurch machte er ihr sanft Augen und Ohren sauber. Vielleicht bin ich weniger anspruchsvoll als Wissenschaftler, aber ich halte das für Freundschaft. Ich persönlich erwarte genau das: Empathie, Treue, und füreinander da sein, auch, wenn’s mal schwierig wird.

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Freunde oder Heizkissen-Zweckgemeinschaft?

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