Welcher Hund paßt in welches Bett?

Fast jedes Hundebuch beschäftigt sich mit der Frage, ob man Hunden erlauben sollte, im menschlichen Bett zu schlafen. Kluge Menschen diskutieren, ob der Hund, kaum hat er das Bett erobert, anschließend die Weltherrschaft übernehmen wird, ob es hygienisch ist (also wirklich: Manche Leute nehmen auch Schlagsahne oder Schokoladensauce mit ins Bett, und da fragt auch niemand nach Bakterien), aber die Wahrheit ist: Es ist praktisch unmöglich, sein Bett mit Hunden zu teilen. Hunde, egal, wie klein sie sind, werden im Bett zu riesigen, platzbedürftigen Dinosauriern. Die meisten Hunde sind unruhige Schläfer und lassen sich in verschiedene Kategorien aufteilen:
Der Kuschler legt sich so eng er kann an seinen Menschen. Diese Hingabe schmeichelt dem Mensch und hat den Vorteil, eine Wärmflasche von konstanten 38,5 Grad im Bett zu haben – allerdings auch im Hochsommer. Mein Windspiel Harry gehört zu dieser Sorte.
Der Hopser – wie mein Windspiel Fritz – geht mit großem Hurra ins Bett. Das Bett und der Mensch darin sollten möglichst weich genug für die Landung sein.
Der große Hund – wie meine schwarze Pudelin Luise – würde ja gern das Bett mit seinem Herrn teilen, was leider nicht möglich ist, weil das Bett – egal, wie groß es ist – immer zu klein ist. Im Laufe der Nacht endet der Mensch schließlich bescheiden zusammengerollt in einer Ecke des Bettes am Fußende und sieht bald seinen Chiropraktiker häufiger als die besten Freunde.
Der Frühaufsteher – zu denen Fritz ebenfalls gehört, und der auch noch die nächste Kategorie erfüllt – erwacht mit den allerersten Sonnenstrahlen und begrüßt den Tag mit ungebremstem Enthusiasmus. Er teilt seine Gefühle großzügig mit seinem Herrn; und nachdem dieser endgültig wach ist, schläft er zufrieden wieder ein.
Der Kissenteiler teilt mitnichten die Auffassung, dass ein Kopfkissen ausschließlich als Kopfstütze gedacht ist. Will heißen: für Menschen gilt das durchaus, aber nicht für den Hund.
Der Schlafwandler – wie mein brauner Pudel Ida – unternimmt des nachts verschiedene kurze Ausflüge in die Küche (für einen kleinen Mitternachtstrunk) oder ins Wohnzimmer (um die Aussicht zu prüfen). Aus Gründen, die nur sie kennen, benutzen diese Hunde gerne Abkürzungen direkt über den Bauch oder das Gesicht des Menschen.
Hundeprofis tun immer so, als wäre das Alleinschlafen teil eines strengen Regiments – in Wirklichkeit ist es reinste Notwendigkeit.
Habe ich erwähnt, dass die meisten Hunde außerdem schnarchen? Als führe ein Trecker durchs Bett. An massivem Schnarchen sind schon die besten Ehen gescheitert. Im Falle meiner Hunde möchte ich es keinesfalls so weit kommen lassen.

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