Von jungen Hunden und falschen Papieren

In der Hundewelt erlebt man wirklich die dollsten Sachen. Gestern und heute war ich mit einer unglaublichen Räuberpistole beschäftigt, und davon erzähle ich vor allem, um um Verständnis zu werben,  warum ich einfach so furchtbar wenig Zeit habe, um regelmäßig Blog-Beiträge zu schreiben: Weil ich mich dauernd für Zeug einsetze, was mich in Wirklichkeit nur wenig angeht. Aber ich bin schon seit meiner Kindheit ein Gerechtigkeitsfanatiker und kann bestimmte Dinge nicht durchgehen lassen. 

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Eine 77jährige Dame, die vor zwei Wochen ihren 17 1/2jährigen Pudel verloren hatte, kaufte sich im Internet über Ebay eine einjährige Zwergpudelhündin. Die Anzeige lautete wie folgt:

„EURO 1200 Leider muss ich aus gesundheitlichen Gründen meine Zucht beenden und suche aus diesem Grund ein neues liebevolles Zuhause! Es werden keine Emails beantwortet! Unsere Kleine ist eine ganz bezaubernde Zwergpudelhündin in schwarz, 32 cm groß, 12 Monate alt, geimpft, gechipt und mit Ahnentafel! Sie ist natürlich stubenrein, leinenführig, Auto fahren und ein paar Stunden alleine bleiben sind auch kein Problem! Sehr verträglich mit allen, ob Hund oder Katze liebt sie alle, die mit ihr spielen! Sie könnte auch gerne in eine seriöse Zucht, Zuchtpreis 1500 Euro! Bitte nur ernstgemeinte und wohlüberlegte Anfragen! „

(Puh. Irgendwann muss sich doch mal herumsprechen, dass Ausrufezeichen kein „normales“ Satzzeichen sind, sondern nur hinter Aufforderungen gesetzt werden sollen. Stattdessen wird man überall angebrüllt, weil Ausrufezeichen mittlerweile offenbar gesetzt werden, um einem Satz besonderen Nachdruck zu verleihen. Schrecklich. Aber um Grammatik geht es hier gar nicht. )

Die Dame, wir nennen sie Frau Groß, telefonierte mit der Verkäuferin und reservierte sich den Hund, indem sie am Tag darauf 400 Euro als Anzahlung überwies. Der Preis für den Hund sei übrigens 1400 Euro, die 16jährige Tochter habe die Anzeige eingestellt und sei so im Prüfungsstress, deshalb habe sie einen falschen Preis angegeben. 

Man einigte sich also auf 1300 Euro. Weil Frau Groß nicht mehr gut längere Strecken fahren kann, wurde ihr angeboten, den Hund in der ersten Oktoberwoche zu ihr zu fahren, für Benzingeld natürlich. So geschehen – am ersten Oktoberwochenende wurde sie geliefert. 

Der kleine schwarze Pudel war natürlich sehr süß, aber nicht leinenführig. Sie hatte sogar Angst vor der Leine, und auf der Straße legte sie sich einfach hin und ging keinen Schritt weiter. Das mit der Stubenreinheit war auch so eine Sache – wirklich zuverlässig funktionierte das nicht. 

Meine Freundin Inga Böhm-Reithmeier wurde als Trainerin gerufen, weil Deprivationsstörungen vermutet wurden – der Hund war wahrscheinlich unter Ausschluß der Öffentlichkeit gehalten worden und kannte nichts. 

Nö. 

Das Hündchen, dass nun bei Frau Gross lebte, sah so aus:

Das war kein einjähriger Pudel. Ein kurzer Blick in ihr Maul bestätigte das: Sie hatte zum größten Teil noch Milchzähne. 

Also nix: Ein Jahr alt. Die Kleine war höchstens fünf Monate alt, und benahm sich ihrem Alter entsprechend ganz normal: Auf der Straße hinlegen, wenn einem irgedetwas komisch vorkam, und Angst vor der Leine hatte sie, weil sie sie schlicht nicht kannte. 

Spannend waren auch die Papiere, die zu dem Hund gehörten. Es war eine gut gemachte, aber dennoch schlechte Farbkopie auf fester Kartonage des „Vereinigte Rassehunde – Züchter e.V. – VRZ “ der Ahnentafel einer einjährigen Hündin, „Sissi vom Sternenhimmel“. Diese Hündin war in der Tat am 12. September 2018 geboren worden – übrigens als Klein-, und nicht als Zwergpudel, wie in der Anzeige angegeben. Die Chipnummer war aufgeklebt worden – üblicherweise werden Chipnummern auf die Ahnentafel gedruckt und nicht geklebt, denn dann könnte man die Chipnummer – und damit den zugehörigen Hund – ja jederzeit ändern. Aber die aufgeklebte Chipnummer passte zu der Chipnummer im Impfpass – der ebenfalls manipuliert worden war: Aus „2019“ war das Jahr 2018 gemacht worden, damit es zu dem angeblich einjährigen Hund passte. 

Sinn machte das Ganze erst einmal nicht. Üblicherweise werden Hunde, die verschachert werden, ja nicht älter, sondern jünger gemacht. Ich rief den Tierarzt an, der den Impfpass ausgestellt hatte. Er kannte weder die im Impfpass angegebene Züchterin, noch hatte er je von der Besitzerin (also der Verkäuferin des Pudels) gehört. Ich rief beim VZR an und sprach mit dem Vorsitzenden, der mir erklärte, die originalen Papiere seines Vereins wären dreimal gefalzt und steckten in einem goldenen Umschlag 🙂 . Diese Ahnentafel war nirgends gefalzt. Er meinte allerdings, der Name der Verkäuferin sei ihm ein Begriff, die würde bei ihm Retriever züchten. 

Ach was. 

Na, meinte ich, dann läge hier ja echter Missbrauch einer Ahnentafel vor. Was laut seiner eigenen Ahnentafel strafrechtlich verfolgt werden würde. Da steht kleingedruckt am unteren Rand: „Wer Ahnentafel fälscht oder Mißbrauch treibt, wird zur Wahrung des Ansehens der Rassehundzüchter strafrechtlich verfolgt“. Kein Witz. Ich habe hier kein Wort ausgelassen. Es steht genau so auf diesem eigentlich ganz offiziellen Dokument.

Auf eine Anzeige wollte er sich nun erst einmal nicht einlassen.  Ob ich ihm die Ahnentafel einmal scannen könne. Und ja, bei ihnen dürfe man die Chipnummer manchmal überkleben, denn ab und zu könne man ja die Chipnummer eines Hundes nicht mehr lesen, und dann müsse ihm ein neuer Chip gesetzt werden. Ach? Üblicherweise bekommt man dann eine neue Ahnentafel mit gedruckter Chipnummer, um eben Betrug vorzubeugen. Aber im VRZ hat man offenbar großes Vertrauen in seine Mitglieder.  Ich schickte ihm ein Foto der Ahnentafel mit der Bemerkung, vielleicht könnten wir die Anzeige bei der Polizei ja koordinieren. Anschließend war er an diesem Montag erst einmal nicht mehr erreichbar. 

Tatsächlich lagen hier nun nebst Betrug (Verkauf eines Hundes, der nicht der Beschreibung in der Anzeige entsprach) auch noch Urkundenfälschung vor (manipulierte Ahnentafel und gefälschter Impfpass). Frau Gross hatte 1300 Euro für einen Hund bezahlt, der wahrscheinlich von irgendeinem Händler stammte und gar keine Papiere besaß. 

Heute, Dienstag, früh rief ich den Vorsitzenden des VZR noch einmal an, um ihn zu fragen, ob wir unsere Anzeigen koordinieren sollten. Er hätte bisher keinen Grund zu einer Anzeige, sagte er. Ach so? Immerhin habe ein Züchter seines Vereins einen Hund mit einer manipulierten, gefälschten Ahnentafel verkauft. „Das sagen Sie“, erwiderte der Herr. ich war verwirrt. „Ich habe Ihnen den Fall doch geschildert“, meinte ich. „Den Hund ‚Sissi vom Sternenhimmel‘ gibt es in unserem Zuchtbuch“, erwiderte er. „Ja, aber der Hund, den wir hier haben, ist fünf Monate alt und nicht ein Jahr“, sagte ich. „Das sagen Sie“, meinte der Vorsitzende wieder. „Ich kann Ihnen das anhand von Videos und einer Bestätigung eines Tierarztes beweisen“, meinte ich. „Das sagen Sie“, sagte der Vorsitzende wieder. Ihm seien die Hände gebunden, fuhr er fort. Er könne erst tätig werden, wenn wir die Sache vor Gericht gebracht und die Dame verurteilt worden wäre. Als ich ihm erklärte, üblicherweise wäre ein Zuchtverein doch daran interessiert, dass seine Mitglieder keinen Schindluder mit den Ahnentafeln trieben, begann er, mich anzufauchen, ich solle auch mal seine Seite sehen, ich könne ja sonstwas erzählen. Als ich ihn fragte, was ich denn für ein Interesse haben solle, dies zu tun, und er hätte die manipulierte Ahnentafel doch gesehen, erklärte er plötzlich, die Ahnentafel käme ihm übrigens doch „ziemlich original“ vor, fehlende Falzen hin oder her. Er beendete das Gespräch, indem er einfach auflegte.  

Als kleinen Einschub möchte ich kurz erklären, wie derlei in einem seriösen Zuchtverband gehandhabt wird, dem VDH z.B. Die so genannte Disziplinargewalt auf den Züchter muss durch den jeweiligen Rassehundverein ausgeübt werden. Aber weil auf den Papieren „VDH“ steht, rufen die Leute in solchen Fragen gewöhnlich auch beim VDH an. Die verweisen dann also an den jeweiligen Verein, stellen aber als Dachverband gleichzeitig eine Anfrage wegen Korrektheit des Zuchtbuches mit Bitte um Stellungnahme. Der Rassehundverein kann ein solches Vergehen also nicht einfach unter den Teppich kehren, um beispielsweise einen liebgewonnenen Züchter zu schützen. „Wir möchten ja herausfinden, ob es hier um ein Fehlverhalten eines Züchters geht, oder ob sogar die Zuchtbuchstelle involviert ist“, erklärt Udo Kopernik, Mitglied des Vorstands des VDHs. „Ein VDH-Verein versteht bei so etwas keinen Spaß.“ Wer sich den Kontrollen des VDH nicht unterziehen möchte, der sucht eben so lange, bis er einen Verein findet, in dem er machen kann, was er will, und trotzdem Papiere für seine Hunde bekommt. 

Aber zurück zu Sissi. Drei Minuten, nachdem der Vorsitzende aufgelegt hatte, rief mich die Verkäuferin an – nennen wir sie Frau Stolle. „Hier spricht Frau Stolle“, sagte sie. „Wer sind Sie“?

„Sie haben doch mich angerufen“, erwiderte ich. 

„Wissen Sie, wer ich bin?“ fragte sie daraufhin. Ich bejahte. 

„Wenn es um den Hund geht, warum ruft mich Frau Gross denn nicht selbst an?“

„Weil ich das besser kann“, erwiderte ich. 

„Aber sie hat mich ja auch sonst andauernd angerufen“, meinte sie. 

„Ich bin gefährlicher“, antwortete ich. 

„Wenn mit dem Hund etwas nicht stimmt, kann sie ihn ja zurückgeben“, sagte Frau Stolle.

„Darum geht es nicht“, erklärte ich. „Es geht darum, dass Sie ihr einen Hund verkauft haben, der nicht der Beschreibung in der Anzeige entspricht und auch nicht ein Jahr alt ist, sondern fünf Monate. Die Papiere stimmen nicht. Das ist Betrug.“

„Das sind die Papiere von Sissi! Was sagen Sie denn da!“ rief sie.

„Das mögen die Papiere von Sissi sein, aber der Hund ist nicht Sissi. Außerdem sind das nicht die Originalpapiere, sondern eine Kopie.“

„Natürlich ist das eine Kopie. Wenn ich die Hunde nicht als Zuchthunde verkaufe, gebe ich immer nur Kopien an die Käufer“, erklärte sie.

„Bei einem Preis von 1300 Euro gehören die original-Papier zu dem Hund, sonst hätten Sie das irgendwo vermerken müssen. Es geht vor allem darum, dass dieser Hund nicht ein Jahr alt ist und Sie die Papiere und den Impfpass manipuliert haben. Das ist Betrug und Urkundenfälschung, und wir werden das zur Anzeige bringen.“

Diese rasend spannende Unterhaltung ging noch eine Weile hin und her, weil Frau Stolle unbedingt irgendwie mir den Schwarzen Peter zuschieben wollte, bis ich ihr erklärte, ich hätte nicht das geringste Interesse an einer Diskussion, ich hätte mich bereits mit einem Anwalt und einer Richterin beraten, und wir würden sie anzeigen. 

Da endlich wurde sie kleinlaut. „Ich will keinen Ärger“, fiepte sie, „ich sage Ihnen jetzt die Wahrheit.“ Die Hündin Sissi vom Sternenhimmel habe sie nicht von der Züchterin, sondern von irgendjemand anderem gekauft. Auf die Anzeige hin habe Frau Gross sich bei ihr gemeldet, sei sich aber noch nicht ganz sicher gewesen, weil sie noch so traurig wegen ihrer verstorbenen Hündin gewesen sei. „Immerhin hat sie sie am nächsten Tag mit 400 Euro angezahlt“, wandte ich ein. Es sei eine weitere Bewerberin aufgetaucht, die sei im Rollstuhl gesessen, und als die kam, wäre Sissi gleich auf sie zugelaufen und das habe gepaßt, und dann habe sie sie ihr also verkauft. Dann habe sie aber ein schlechtes Gewissen gehabt wegen Frau Gross, aber die sei ja auch so unsicher gewesen. „Sie hätten sie doch anrufen können und sie sogar noch unter Druck setzen können, dass sie jetzt eine weitere Bewerberin hätten, ob sie den Hund wirklich wolle“, meinte ich. „Das machen Züchter doch andauernd.“ „Nein, sowas mache ich nicht!“ entrüstete sie sich. „Nee, sie betrügen lieber gleich richtig“, meinte ich. Langer Rede, kurzer Sinn: Sie habe also ein schlechtes Gewissen gehabt und sei dann zu einer befreundeten Züchterin gefahren, die noch so viele Welpen habe, und hätte da eine Hündin ausgesucht und sie dann zu Frau Gross gebracht. „Und sie finden es richtig, einer 77jährigen Dame einen ganz jungen Hund anzudrehen?“ fragte ich. „Na, die Sissi wäre viel zu wild für sie gewesen“, meinte sie. „Ah. Deshalb haben Sie sie an eine Frau im Rollstuhl verkauft, das macht Sinn. Wissen Sie was: Sie wollten einfach doppelt verdienen. Sie haben Sissi verkauft und sich gedacht, sie können das Gleiche nocheinmal verdienen. Und dann haben sie die ganzen Unterlagen gefälscht.“ Sie beklagte sich, sie habe mir doch jetzt immerhin die Wahrheit gesagt. „Deshalb haben Sie aber bei mir keine Punkte gemacht“, erklärte ich ihr. „Sie haben vorsätzlich betrogen, um sich zu bereichern. Frau Gross ist völlig außer sich. Sie haben gedacht, die alte Dame merkt nix und sie für blöd verkauft.“ 

Wie dem auch sei: Frau Gross bekommt nun 600 Euro wieder und die richtigen Papiere des kleinen Hündchens. Sie ist in einer Spaziergruppe aus lauter anderen Pudeln, die Kleine wird also genug Hunde in ihrer Größe zum Spielen haben. Und ich bin ein bisschen stolz und komme mir mal kurz wie Robin Hood vor. 

Die Moral von der Geschichte: Niemals, wirklich niemals darf man sich ad hoc einen Hund zulegen. Egal woher. Man muss immer alle Unterlagen prüfen mit Ruhe und Bedacht, ob der Hund nun von einem Züchter kommt, einem Vermittler, aus zweiter oder dritter Hand, aus dem Tierschutz – egal. Ich habe auch schon die Adoption mancher Hunde abgelehnt, weil der Vertrag einfach völlig absurd war. Das ist schade für diesen einen Hund, aber es gibt da draußen 100 000ende Hunde, die auch ein Zuhause brauchen. Allein auf Ebay-Kleinanzeigen werden 3500 Hunde täglich eingestellt. Darunter sind seriöse Züchter, seriöse Tierschutzorganisationen, seriöse Vermittler – und genauso viele Händler und Betrüger.

Ich habe so viele Hunde bekommen und übernommen in meinem Leben, ich kenne mich da aus: Der richtige Hund findet einen. Versprochen. 

 

 

7 Kommentare

  1. Ziemlich spät das darüber mal geschrieben wird. Die Kleinanzeigen sämtlicher Tier Rubriken sind voll von Hunde Händler Angeboten. Selbst hatte ich Kontakt zu mehreren Anbietern von Hunden aus dubiosen Quellen. Blöd ist das man so wenig dagegen tun kann. Eigentlich nichts. Arme Hunde und arme Käufer. Bzw. manche sind einfach zu blöd und sparen an der falschen Stelle. Da dann nochmals, arme Hunde. Ich wollte einen Spitz und war erst mal überrascht wie viele angeboten wurden. Wo der Spitz doch eine vom Aussterben bedrohte Haustier Rasse ist. Zwergspitze und Pomeranians gibt es massig. Ich wollte aber einen Mittelspitz. Aber auch da gibt es massig Angebote. Und die Preise, nach Oben offen von 400-2600€ alles dabei. Und dann die Begründungen warum ein 12 Wochen alter Hund abgegeben werden muß. Mir sträuben sich die Haare. Hat man ja nicht vorher gewusst das man arbeitet, etc. pp.Naja und das Alter der abzugebenden Hunde stimmt meist nicht. Meistens sind sie viel jünger und der Impfpass ist ein gute Fälschung. Ich fragte eine der Anbieterinnen nach dem Züchter von dem Hund und sie sagte, das weiß sie nicht mehr. Ja, nee ist klar hat den Hund ja gerade erst vor 2 Wochen gekauft. Ja, ich habe jetzt einen Mitelspitz. Er lebt seit 1 1/2 Monaten bei mir und ist jetzt 10 Monate alt. Er kommt aus einer privat Abgabe, nachvollziehbar und die vorigen Besitzer haben es sich nicht leicht gemacht. Kaum zu glauben das es immer noch Menschen gibt die einfach so einen Hund kaufen ohne jeden Nachweis und dann uups völlig überrascht sind, der Hund ist krank und hat keine gültigen Papiere. Offenbar ist es immer noch nicht in sich über das anzuschaffende Tier zu informieren, auf was zu achten ist etc.

  2. Ja, der richtige Hund findet einen. Aber man muß wissen wonach man aussucht. Ich habe eine Spitz Nothilfe kontaktiert. Aber ganz ehrlich, ein Hund der mit nicht mal 6 Monaten schon kastriert wurde, geht gar nicht. Von daher sind Tierschutzvereine für mich ausgeschlossen. Bei mir leben jetzt 2 unkastrierte Rüden. Und oh, Wunder, es funktioniert. Es funktionierte schon als ich noch Tagespflege Hunde bei mir aufnahm. Dieses rigorose kastrieren von Hunden im Tierschutz ist für mich einfach ein NoGo. Ohne medizinische Notwendigkeit ist das einfach unmöglich. Ja, da hätte ich einen Spitz für 350€ bekommen, fertig kastriert. Geht gar nicht. Wäre Sammy kastriert gewesen, würde er wahrscheinlich nicht mehr leben. Er hätte seine miserablen Hüften nicht durch Muskeln ausgleichen können. Testosteron ist unglaublich wichtig für den Muskel Aufbau und Erhalt. Und auch für das Verhalten(Ängste, Aggression).

  3. Ich will eigentlich gar nicht wissen, was auf ebay alles so läuft.
    Als durch und durch Tierschutztante würde ich niemals dort nach einem Hund suchen, sondern immer nur bei einer seriösen Tierschutz-Organisation.
    Allerdings gibt es bei mir auch keinen Rasse-Hype, da für mich Hunde immer Individuen sind, die zu mir passen müssen.
    Hier spricht das Herz und nicht der Stammbaum.
    Und nein, die Frühkaststation ist KEIN NoGo, denn es gibt leider keine andere Lösung, um die unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, da die Hunde, besonders im Süden, immer in Rudeln leben.
    Ich verstehe auch nicht, warum seriöse Verbände wie der VDH in keinster Weise daran interessiert sind, diesen unseriösen Welpen-Import zu bekämpfen.
    Genauso wenig kann ich aber angebliche „Tierschützer“ verstehen, die alles, was Pfoten hat, ins Land karren wollen.
    Es ist ein schwieriges Thema, und wie Frau von der Leyen schon schrieb, man muss – leider! – immer und überall die Augen offen halten.

  4. Liebe Frau von der Leyen, ich bewundere Ihren Mut und bin dankbar dafür, dass es solche Menschen wie Sie immer noch gibt… Machen Sie weiter so, denn Robin Hoods Geschichten und Moralität brauchen wir!

  5. Krasse Geschichte. Ich hoffe, dem Welpen und seiner neuen Besitzerin geht es gut und den beiden Damen wird das Handwerk gelegt. Unglaublich sowas.

    Liebste Grüße
    Dani

  6. Naja ganz erlich einen Hund kauft man nicht auf eBay. Ein wenig gesunder Menschenvertand gehört schon dazu wenn man sich einen Hund anschaffen will. Ok jetzt kann man sagen die Käuferin ist schon in einem hohen Alter. Da muss ich meinen Hut ziehen das die Käuferin scheinbar noch so Fit ist das sie weiß wie man einen Computer bedient.

    Dennoch bleib ich bei meiner Meinung auf eBay kauft man Schuhe, Jacken und Co und nicht Lebewesen.

  7. Hans Müller

    Sehr guter Artikel! Ich habe mich schon bei seriösen Hunde-Vereinen gefragt, ob die Wurfabnahme mit ca. 7-8 Wochen etc. jeweils korrekt ablaufen würde. Der Zuchtwart hat in manchen seriösen Hunde-Vereinen bis zur 6. bis 7. Woche noch gar nicht die Welpen gesehen. Als hypothetisches Denkbeispiel wie unseriöser Hundehandel ablaufen könnte – es ist also ein ganz hypothetisch Beispiel, Beweise liegen mir also explizit nicht vor. Denken wir uns mal Folgendes: Die Welpen könnten aus Osteuropa stammen und die angebliche VDH-Mutter in Deutschland würde nämlich innerhalb weniger Tage Milch an ihren Zitzen bekommen, sobald Welpen um sie als Hündin da sind (biologischer Mitterinstinkt). Da merkt der Zuchtwart dann gar nicht, dass die Welpen ein Muttertier aus Osteuropa haben würden. So könnte man billige Welpen aus Osteuropa mit VDH-Papieren aus seriösen Vereinen beim Verkauf austatten/legalisieren….das wäre relativ einfach verdientes Geld für diese unseriös gewordenen Züchter, aber wenn mit den Welpen dann weitergezüchtet wird von den nichtsahnenden Käufern, kann es u.U. problematische Zuchtlinien allenfalls geben…einzig ein DNA-Test als Abstammungsbeweis der Welpen vom bezeichneten VDH-Muttertier bei Wurfabnahme durch den Zuchtwart könnte einen solchen Missbrauch beenden. Dies als hypothetisches Denkbeispiel und in Konjunktivform.

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