Furchtbarer Fall von Tierquälerei: Wer kennt diesen Hund?

HundMaulkorbGanzNeu

Am Vormittag des 02.09.2011 wurde durch Mitarbeiter der Stadt Münster ein Rüde der Rasse „Holländischer Schäferhund“ (Herder) als Fundtier ins Tierheim gebracht. Das Tier war abgemagert und trug noch Reste einer Metallkette um den Hals. Schlimmer aber war sein Maulkorb, der tief ins Fleisch einschnitten hatte und durch den fortgeschrittenen Entzündungsprozess einen infernalischen Gestank verbreitete. Weiterhin hatte der Hund eine Verletzung an er Brust Hals und eine weitere am linken Vorderbein.

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Noch am selben Vormittag wurde das bedauernswerte Tier in einem operativen Eingriff von dem Maulkorb befreit und die Wunden versorgt.

So liest sich das tierärztliche Attest von Hardy:

„Am 02.09.2011 wurde mir vom Tierheim Münster ein ca 2 bis 3 Jahre alter, vermutlich kurzhaariger Holländischer Schäferhund-Rüde zur Untersuchung und Behandlung vorgestellt.
Bei einer Schulterhöhe von knapp 65 cm und einem Körpergewicht von 27 KG war der Ernährungszustand als mäßig, der Pflegezustand als schlecht zu bezeichnen.
Neben einer abgerissenen Eisenkette trug der Hund einen Maulkorb, der sich im oberen Nasenrückenbereich tief ins Gewebe eingeschnitten hatte und von verkrustetem, blutig-eitrigen Sekret ummantelt war. Auch im Kehlgangsbereich hat der Maulkorb großflächige tiefe Hautabschürfungen verursacht, die blutig-eitrig entzündet waren.
Der Maulkorb konnte nur unter Schmerzausschaltung in Narkose entfernt werden.
Die großflächigen Wunden wurden von mir entsprechend versorgt.
Nach systematischer Antibiose und entzündungshemmender Therapie konnte der Hund entlassen werden, um stationär im Tierheim weiter behandelt zu werden.
Die vom Maulkorb verursachten tiefen Wunden bei dem vorgestellten Hund sind sicher nicht innerhalb kurzer Zeit entstanden. Es ist  anzunehmen, dass der Rüde den Maulkorb mindestens sechs Tage getragen hat, bevor er ihm entfernt werden konnte.“

Hardys Fall zu bewerten, ist und bleibt schwierig. Dass er bereits 10 Tage unterwegs war, darauf wäre man bei seiner Ankunft im Tierheim nie gekommen. Weder, dass er besonders erschöpft wirkte, noch hatte er irgendwelche Verletzungen oder Abschürfungen an den Pfotenballen – was man oft schon bei Hunden gehabt hat, die nicht mal einen ganzen Tag gelaufen sind.
Natürlich ist denkbar, dass die schlimmen Verletzungen unter dem Maulkorb in diesen zehn Tagen durch das dauerhafte Tragen und durch  Hardys Versuche, das Ding loszuwerden, entstanden sind. Bleibt die Frage, warum er überhaupt so einen marzialischen Maulkorb getragen hat.

  • Angenommen, der Besitzer hielt die Ausstattung seines Hundes für „in Ordnung“: Warum hat er ihn dann offenbar nirgendwo als vermisst gemeldet?
  • Was mag es mit der fest verschraubten Kette auf sich haben? Diese Kette war deutlich zu eng um den Hals gelegt – und man kann sich kaum vorstellen, dass Hardy daran spazierengeführt wurde – war er irgendwo tierschutzwidrig angekettet?
  • Wenn Hardy als „ganz normaler Hund“ in einem ganz normalen Umfeld gehalten worden wäre: Wieso gibt es nicht einen einzigen Hinweis auf den Halter? Wieso scheint niemand Hardy gesehen zu haben, bevor er frei herumlief?
  • Woher stammt das tiefe Loch in Hardy Brust?

Sachdienliche Hinweise bitte entweder telefonisch an das Tierheim (Tel. 0251 – 32 62 80, täglich zwischen 12 und 17 Uhr)  oder per Mail: info@tierheim-muenster.de

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